Kleine Exkursionen

in die Vergangenheit vor Ort

Vor rund 100 Jahren und heute: Die Klagenfurter Straße. Ganz hinten die Kelter, davor im alten Bild (oben) das alte Rathaus mit Glockentürmle. An dessen Stelle steht heute das Haus von Feinkost Lindner, auf dem unteren Bild (übrigens das Brunnenfest von 2008) rechts als weißes Haus mit dem „Käse“-Schild zu erkennen. Bemerkenswert auch der Standort des Brunnens: Vor 100 Jahren stand er einige Meter weiter vorne, heute steht er fast direkt vor dem Eck-Cafe. Fotos: oben: Archiv Walter Rieker, unten: feuerbach.de Bild 1 von 1: Vor rund 100 Jahren und heute: Die Klagenfurter Straße. Ganz hinten die Kelter, davor im alten Bild (oben) das alte Rathaus mit Glockentürmle. An dessen Stelle steht heute das Haus von Feinkost Lindner, auf dem unteren Bild (übrigens das Brunnenfest von 2008) rechts als weißes Haus mit dem „Käse“-Schild zu erkennen. Bemerkenswert auch der Standort des Brunnens: Vor 100 Jahren stand er einige Meter weiter vorne, heute steht er fast direkt vor dem Eck-Cafe. Fotos: oben: Archiv Walter Rieker, unten: feuerbach.de

Feuerbach. Die Gruppe „Erlebbare Stadtgeschichte“ bekommt 7000 Euro als Anschubfinanzierung für ihre Projekte.

Moritz Paysan war sichtlich zufrieden: "Mit 7000 Euro können wir beide Projekte in Gang bringen", sagte der Sprecher der Arbeitsgruppe "Erlebbare Stadtgeschichte" des Zukunftsforums. Der Bezirksbeirat hatte nach einer längeren Diskussion mehrheitlich den Anträgen zugestimmt und am Ende diese Summe aus seinem Verfügungsbudget bewilligt. Einige Bezirksbeiräte votierten allerdings dafür, erst die Ergebnisse der Klausurtagung abzuwarten, in die sich das Gremium am Samstag, 11. Mai, begeben will. "Ich hätte es lieber gesehen, wenn wir nach der Klausur die Gelder verteilt hätten. Ich tue mich schwer, jetzt hier ein Einzelprojekt einfach im voraus durchzuwinken", betonte Jochen Heidenwag (Freie Wähler). Ähnlich argumentierte auch Reiner Götz von den Grünen. Seine Fraktion werde den Antrag ablehnen. Seines Wissens habe man sich in der vorigen Sitzung darauf geeinigt, dass die Klausurtagung auch ureigens dafür angesetzt wurde, wie mit den Ergebnissen der Zukunftsforumsgruppen weiter zu verfahren sei. Teil dieses Verfahrens sei, die Vergabe-Richtlinien für finanzielle Unterstützung der Projekte zu diskutieren und festzulegen. So gesehen lehne er es ab, den Antrag einer Arbeitsgruppe vorzuziehen, auch wenn er deren Projekte sehr unterstützenswert finde.

Er habe nichts dagegen, wenn die Entscheidung über die finanzielle Förderung vertagt werde und erst nach der Klausursitzung erfolge, sagte Paysan. Der Zeitpunkt der Antragstellung solle schließlich nicht der Auslöser für größere Zwistigkeiten im Bezirksbeirat sein: "Ihre Haltung ehrt sie. Aber ich möchte das Startsignal für die Arbeitsgruppe heute geben", sagte Martin Wöhr (CDU). Und Wolfgang Völker (FDP) sprang ihm bei und meinte zu Paysan, bei Förderanträgen sei sich das Gremium selten zu 100 Prozent einig. Auch Robert Thurner (SPD) mahnte, nicht mehr länger zu warten. Die Arbeitsgruppe benötige zunächst einmal die Gelder für den Druck einer Broschüre. Damit könne man dann im zweiten Schritt an potentielle Sponsoren für die Schilder und Tafeln herantreten. Geplant ist unter anderem, die historisch wichtigen Objekte im Stadtbezirk in der Broschüre mit Texten und Bildern vorzustellen. "Wir haben bereits über 90 Objekte, es könnten 100 werden", sagt Projektleiter Joachim Arendt. An den historisch interessanten Gebäuden und Orten sollen kleine Tafeln angebracht werden. So könnte beispielsweise bald am Gebäude Klagenfurter Straße 25 nahe der Kelter ein Täfelchen mit einem kurzen Text darauf hinweisen, dass sich dort ehemals das Alte Rathaus befand. "Ich muss allerdings noch bei den Besitzern der Objekte anfragen, ob sie damit einverstanden sind, dass eine Tafel am Gebäude angebracht wird", sagt Historiker Arendt. Gleichzeitig sucht er noch Förderer und Sponsoren: "Für acht Tafeln habe ich bereits Spender gefunden." Die Broschüre mit einem Stadtplan, auf dem alle Objekte durchnummeriert sind, soll zunächst in einer Auflage von 3000 Stück gedruckt werden. Über den Entschluss des Bezirksbeirats war Arendt erfreut: "Jetzt können wir losmarschieren."

 

Von Georg Friedel
Mit frdl. Genehmigung der Nord-Rundschau

Veröffentlicht am 26.04.2011