Die Reinigung des Grundwassers auf dem Schoch-Areal in Feuerbach beginnt wieder. Am Montag, 29. August, geht die vom Amt für Umweltschutz installierte Anlage in Betrieb. Das Schoch-Areal zählt zu den am stärksten kontaminierten Bereichen in Feuerbach.
Das verunreinigte Grundwasser wird aus vier bestehenden, rund zehn bis
15 Meter tiefen Brunnen abgepumpt und dann in der installierten Anlage
gereinigt. Die chlorierten Kohlenwasserstoffe (CKW) werden dort mittels
Aktivkohle entfernt. Das im Grundwasser gelöste Chromat (ChromVI) wird zunächst
durch Zugabe des Reduktionsmittels Natriumdithionit zur unlöslichen Verbindung
Chrom(III)-Hydroxid reduziert und anschließend über nachgeschaltete
Filterstufen als Feststoff ausgeschieden, der anschließend entsorgt wird. Das
gereinigte Wasser, dessen Qualität ständig kontrolliert wird, wird bis auf
weiteres in den öffentlichen Kanal eingeleitet.
Die Beschaffung und Einrichtung der Grundwasserreinigungsanlagen
einschließlich der Leitungen kostet
zirka 65 000 Euro. Die Betriebskosten betragen jährlich rund 120 000
Euro. Das Amt für Umweltschutz geht davon aus, dass die Reinigung des
Grundwassers mindestens 15 bis 20 Jahre dauern wird.
Große Mengen an
Kohlenwasserstoffen
Die Gebr. Schoch Metallveredelungswerk GmbH ging 2004 in Insolvenz. Auf
dem ehemaligen Werksgelände wurden jahrzehntelang CKW zum Entfetten von
Materialien verwendet. Chromat, ein Schwermetallsalz, wurde zum Beschichten
(Galvanisieren) von Metallbauteilen, wie zum Beispiel von Druckwalzen,
eingesetzt.
1975 wurde erstmals bei Probeentnahmen des Brunnens im Feuerbacher
„Spitzbunker“ Chromat im Grundwasser festgestellt. Schon damals führte die Spur
zum Schoch-Areal. Das Chromat ist in großen Mengen vor allem über undichte
Tauchbäder in den Untergrund gelangt.
In den Jahren von 1978 bis zur endgültigen Einstellung des
Galvanisierungsbetriebs im Jahr 2007 wurden auf Betreiben der Stadt bereits
mehrere Tonnen Chromat aus dem gelb gefärbten Grundwasser herausgefiltert.
Keine einfache
Situation
Werner Flad, Leiter des städtischen Umweltamts:
„Ich freue mich, dass die Grundwassersanierung auf dem Schoch-Areal nach einer
längeren Unterbrechung noch in diesem Monat wieder aufgenommen wird.“ Die
Situation sei aber auch alles andere als einfach gewesen: „Nach Aufgabe des
Betriebsstandorts mussten die Altlasten erst einmal sorgfältig erkundet und –
vor allem für das Chromat – die geeignete Methode zur Dekontaminierung
festgelegt werden.“ Dazu kam, dass ein großer Teil des Areals verkauft worden
war. Damit war für längere Zeit unklar, wie es dort auch in städtebaulicher
Hinsicht weiter gehen kann.