Ein Großer der Grafikwelt weilt in Feuerbach

Werke von Anton Stankowski noch bis zum 30.11. im Kunsthaus Frölich ausgestellt

In der Ausstellungshalle im Dachgeschoß des Feuerbacher Kunsthauses Frölich sind Werke von Anton Stankowski noch bis zum 30.11. 2011 zu sehen. Alle Fotos: feuerbach.de Bild 1 von 6: In der Ausstellungshalle im Dachgeschoß des Feuerbacher Kunsthauses Frölich sind Werke von Anton Stankowski noch bis zum 30.11. 2011 zu sehen. Alle Fotos: feuerbach.de

Im Kunsthaus Frölich bekommen Kunst- und Kulturfreunde derzeit einen echten Leckerbissen geboten, wie es ihn so nicht alle Tage in Feuerbach zu sehen gibt:

Noch bis zum 30. November sind Werke von Anton Stankowski (1906-1998), einem der berühmtesten Grafiker Deutschlands und Pionier unserer heutigen Kultur der Marken, Logos und Icons, im Kunsthaus Frölich zu sehen.
Stankowskis wohl bekannteste Schöpfung kennt noch heute jedes Kind, und das sogar weltweit: Das Logo der Deutschen Bank mit dem Querstrich von links unten nach rechts oben - über dessen Entstehung die BILD-Zeitung 1974 zwar sensationslüstern, aber durchaus treffend titelte: „Ein Maler verdiente mit fünf Strichen 100.000 Mark“.

Stankowski, der von 1938 bis zu seinem Tod 1998 in Stuttgart bzw. Esslingen lebte, war aber nicht nur Grafiker, er war auch Maler, sowie ein wegweisender Fotograf. Neben seinen grafischen Werken – wohl fast jedem dürften z.B. die Logos und Schriften von Rewe, Viessmann, SEL, BKK oder der Signal Iduna bekannt sein – prägte er das Erscheinungsbild unserer heutigen Kunst der Fotografie mit. Bereits in den 20er Jahren nahm Stankowski jene Fotokunst, wie sie heute noch besteht, lange vorweg. Seine Gemälde und Drucke spielen mit Farben und geometrischen Formen, ein wenig an Kandinsky erinnernd, aber durchaus weiterentwickelt und unsere heutige vertraute Alltagsrealität mitprägend. Die Durchdringung von Kunst und Design war Stankowski, der in der Essener Folkwang-Schule, dem „Bauhaus des Westens“ studierte, das entscheidende. So lehnte er eine Trennung dieser beiden Bereiche bewusst ab und verwebte den gelebten Alltag mit der Kunst. Er wurde zu einem Vorreiter des „Konstruktivismus“ und prägte diese Kunstgattung maßgeblich mit, erschuf jene bis anhin noch unbekannte Ikonografie mit, die jedem von uns heute in unserer Welt der Icons, Logos und Marken so alltäglich wie allgegenwärtig ist.
Marken mit einem ästhetischen Reiz eines Kunstwerks zu schaffen, war sein Ziel. Dafür wurde er nicht nur von Unternehmen beauftragt, sondern auch von Städten, wie zum Beispiel Berlin, für dessen Stadtbild er 1969 mit dem „Berlin-Layout“ ein ganz neues, revolutionäres Erscheinungsbild gestaltete, das geprägt war von Farben und geometrischen Formen, die Fassaden, Wände und U-Bahnstationen verzierten.

Nur noch bis zum 30. November sind Werke von Anton Stankowski im Kunsthaus an der Oswald-Hesse-Straße zu sehen. Stankowskis Werke wurden in Museen in Bottrop, Bremen und Berlin ausgestellt. Auch die Stuttgarter Staatsgalerie widmete ihm zu seinem 100. Geburtstag 2006 eine groß angelegte Retrospektive mit zahlreichen seiner Werke, von denen einige im Kunsthaus Frölich zu sehen sind.

Ausgestellt und angeboten sind Gemälde, Fotos, Papierarbeiten und Original-Siebdrucke von Anton Stankowski. Zudem werden Bücher über den Künstler und dessen Werk angeboten.

 

Kunsthaus Frölich GmbH
Telefon: 0711 859242
Telefax: 0711 850157

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag:
9.00 Uhr durchgehend bis 18.30 Uhr
Mittwoch und Samstag:
9.00 Uhr bis 13.00 Uhr

Veröffentlicht am 07.11.2011