Thieme organisiert Typisierungsaktion

Über 50 neue potenzielle Stammzellenspender registriert

Alle 45 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose: Leukämie! Das sind etwa 11.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Für viele ist eine Stammzellenspende die einzige Möglichkeit, die Krankheit zu heilen.

Rund 60 Mitarbeiter der Thieme Gruppe haben sich heute in Stuttgart-Feuerbach im Rahmen einer Typisierungsaktion bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei als potenzielle Spender registrieren lassen.
 
In zahlreichen Fällen können Leukämie-Patienten durch eine Chemo- oder Strahlentherapie geheilt werden. Doch häufig ist die Übertragung gesunder Stammzellen die letzte Chance, das Leben des Patienten zu retten. Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH ist mit knapp 2,7 Millionen registrierten Spendern die weltweit größte Spenderdatei. Jeden Tag vermittelt die DKMS durchschnittlich zwölf Stammzellspenden. Mehr als 29.000 Mal konnte ein DKMS-Spender einem Patienten bislang die Chance auf Leben ermöglichen. Trotz dieser positiven Entwicklung hofft jeder fünfte Patienten ohne passenden Familienspender vergeblich auf einen geeigneter Fremdspender.
 
Anfang des Jahres rettete die Spende von Thieme Mitarbeiterin Traudel Himmel einem Leukämie-Patienten das Leben. „Ich war schon seit zehn Jahren typisiert. Und jetzt war es auf einmal so weit und ich konnte mit meiner Spende tatsächlich helfen“, berichtet die gelernte Diätassistentin, die heute bei Thieme im Verkaufsteam tätig ist. Das war der Impuls dafür, auch innerhalb der Verlagsgruppe am Standort Stuttgart eine eigene Typisierungsaktion für Mitarbeiter und deren Angehörige anzubieten. „Eine fabelhafte Idee“, findet Anja Jahn. Sie arbeitet in der Grafikabteilung und gehört zu den rund 60 Mitarbeitern, die sich heute haben typisieren lassen.
 
Typisierung bedeutet, dass die Blut- und Gewebemerkmale des Spenders erfasst und in der international vernetzten Deutschen Knochenmarkspenderkartei abgelegt werden. Dafür werden aus der Armvene des Spenders fünf Milliliter Blut entnommen und im Labor analysiert. Diese spenderrelevanten Daten werden in anonymisierter Form im Zentralen Knochenmarkregister in Ulm (ZKRD) gespeichert und stehen dann weltweit für Patientenanfragen zur Verfügung. Sollten die Gewebemerkmale des potenziellen Spenders tatsächlich mit denen eines Patienten übereinstimmen, werden nach Rücksprache mit dem Spender weitergehende Untersuchungsschritte eingeleitet.
 
Die Bestimmung der Gewebemerkmale ist eine sehr aufwendige und damit teure Laboruntersuchung. Für jede Neuaufnahme eines potenziellen Lebensspenders entstehen der DKMS Kosten in Höhe von 50 Euro. Die Krankenkassen übernehmen diese Kosten nicht. Die Spenderneugewinnung wird über Privat- und Firmenspenden finanziert. Die Thieme Gruppe, einer der führenden Anbieter für medizinische Fachinformation mit Hauptsitz in Stuttgart, unterstützt die DKMS mit der Übernahme der vollständigen Kosten für die Typisierungsaktion am 5. Juli 2012.

Weiterführende Informationen für Spender finden Interessierte unter www.dkms.de.
Veröffentlicht am 19.07.2012