„Ja zum bedingungslosen Grundeinkommen“

dm-Gründer Götz Werner zu Gast beim Neujahrsempfang der Freien Wähler im Stuttgarter Norden

Von links: Jürgen Zeeb, Jochen Heidenwag, Götz W. Werner, Peter Aichinger. Fotos: Privat Bild 1 von 2: Von links: Jürgen Zeeb, Jochen Heidenwag, Götz W. Werner, Peter Aichinger. Fotos: Privat

„1000 € für alle. Freiheit, Gleichheit, Grundeinkommen“, lautet der Titel eines seiner Bücher. Im Rahmen seines Auftrittes als Gastredner beim Neujahrsempfang der Freien Wähler im Stuttgarter Norden unterließ es Prof. Götz W. Werner, für seine Bücher zu werben, stattdessen ließ er die 170 geladenen Gäste an seinen, im wahrsten Sinne des Wortes, wunder-baren Denkmodellen teilhaben.

Wo Götz Werner auftritt, füllt er die Säle, so auch am Montag, 21. Januar 2013, im Freien Musikzentrum FMZ in Feuerbach, als der Gründer der dm drogerie-märkte einen engagierten Vortrag hielt. „Götz Werner ist Pop“, so die Ankündigung von Jochen Heidenwag, Bezirksbeirat der Freien Wählern und GHV-Vorsitzender in Feuerbach, der zuvor gemeinsam mit den Bezirksbeiräten aus Weilimdorf, Botnang, Zuffenhausen, Stammheim und Mühlhausen, dem „Netzwerk Nord“, auch eine ganze Reihe von Politprominenz aus Stuttgart begrüßen durfte.

„Freiheit ist die Möglichkeit, nicht das zu tun, was man soll“
zitiert der Gastprofessor der Alanus für Kunst und Gesellschaft einen Satz von Jean-Jacques Rousseau. „Das kann man gerne mal in der eigenen Ehe ausprobieren“, so Götz Werner, was im Saal für spontane Heiterkeit sorgte.

Für Götz Werner steht fest, dass die wachsende Verarmung breiter Bevölkerungsschichten und der öffentlichen Haushalte mit den noch heute praktizierten Denkschemata nicht zu lösen ist, und das, obwohl unsere Gesellschaft noch nie so reich und so vermögend war wie eben heute. Nach Götz Werner hat unsere Gesellschaft bislang noch keine Antwort auf die drängendsten Fragen gefunden. Wir benutzen immer noch die Denkmuster des Bismarck'schen Sozialstaates vor 130 Jahren. Damals lebten die Menschen jedoch überwiegend von der Landwirtschaft und waren größtenteils Selbstversorger. Heute ist die Realität eine völlig andere. „Die ganze Welt ist für uns tätig - ... und wir sind für die ganze Welt tätig“.

Götz Werner plädiert daher für ein komplett anderes Steuersystem. „Wir sind keine Selbstversorger mehr, sondern eine Konsumgesellschaft“. Daher müsste, seiner Philosophie folgend, Konsum stärker besteuert werden, also das, was die Gesellschaft erwirtschaftet - und eben nicht Löhne und Einkommen. "Einkommen ist ein Bürgerrecht, Vollbeschäftigung eine Illusion. Also müssen wir Arbeit und Einkommen trennen."

Als Schlusssatz formulierte er abschließend: „Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe“. Ein Wink an die Politik und die Gesellschaft, mit mehr Mut nach neuen Wegen zu suchen und diese dann auch zu beschreiten.



Liebe Feuerbacher, Ihre Meinung zu Götz Werners Gedanken und Ideen interessiert uns! Schreiben Sie uns Ihre Meinung dazu an redaktion@feuerbach.de – alle seriösen Stellungnahmen werden auf feuerbach.de veröffentlicht!
Veröffentlicht am 25.01.2013