»Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns, vor uns liegen die Mühen der Ebenen« zitierte der baden-württembergische Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Franz Unterseller bei der Infoveranstaltung von WOGV und Bürgerverein am 17. April im Bürgerhaus den guten alten Brecht in seiner Einführung. Die Rede ist von der Energiedebatte in Baden Württemberg.
Hierfür luden Helmut Wirth, Vorsitzender des Wein-, Obst- und Gartenbauvereins Feuerbach e.V., sowie Gerhard Zeeb, Vorsitzender des Bürgervereins Feuerbach e.V., Bürger und Interessierte zu einer Diskussionsrunde ein. Dr. Micheal Maxelon, Geschäftsführer der Stadtwerke Stuttgart, als Betreiber der geplanten Anlage vermittelte Einblicke in die aktuelle Planung und den Stand der Sachlage.
Thema des Abends war also der geplante Bau der Windräder auf der Bernhartshöhe in Stuttgarter Süden und im Tauschwald bei Feuerbach. Untersteller und Maxelon erklären Schritt für Schritt, wie der Bau ermöglicht werden soll, und warum es so wichtig ist auf grüne Energie umzusteigen:
Baden Württemberg allein ist verantwortlich für 13% des Energieverbauchs in Deutschland. Daher ist es essentiell, erneuerbare Energie auch in der Region und direkt vor Ort zu erzeugen und das auch noch möglichst rasch. Denn bis 2020 werden alle Kernkraftwerke heruntergefahren.
Feuerbacher Anwohner, insbesondere aus der Hohewartstraße, bringen ihre Bedenken zu diesem Projekt zur Aussprache. Insbesondere das Thema Lärmschutz, Artenschutz und natürlich die Höhe des Windrades gaben Anlass für reichlich Gesprächstoff. Auch die Rentabilität wurde angezweifelt. Bei Starkwind, so erklärte Maxelon, ist der Wind lauter als die Anlage selbst. Bei 35 Dezibel und mindestens 700 m Abstand zur Wohnbebauung soll maximal ein leises Summen zu hören sein. Unmut löste auch die Höhe von ca. 140 Metern aus, die bis weit ins Land sichtbar sein wird. Egal, ob schön oder weniger schön: Dies liegt im Auge des Betrachters. Der Kompromiss zu Atom und Kohleenergie müsse jedoch angenommen werden. Und zum Thema Rentabilität war die Ansage von Maxelon auch klar: Gebaut wird nur, wenn sich die Anlagen auch rechnen.
Diskussionsstoff gab es reichlich, auch zum Thema Artenschutz. Untersteller versicherte, dass die Stadtwerke Stuttgart beim Bau der Windräder alle Vorschriften einhalten müsse, so wie jeder andere Anbieter auch. Hier gibt es keinen Bonus für ortsansässige Unternehmen. »Die Politik der Energiewende ist eine Herkulesaufgabe« sagte Franz Untersteller, und diese Herausforderung wird das Land und den gesamten Staat die nächsten Jahrzehnte begleiten.
Mehr über die grüne Energie und Details über den geplante Bau der Windräder auf der Bernhartshöhe und im Tauschwald erfahren Sie auf
www.stadtwerkestuttgart.de.