Gut vorbereitet Richtung Zukunft

Lehrerin Sandra Irtenkauf und ein Team von Bildungs- und Seniorpartnern machen Schüler der Bismarckschule fit für die Zukunft

Lehrerin Sandra Irtenkauf von der Bismarckschule in Stuttgart-Feuerbach. Fotos: S. Müller-Baji Bild 1 von 1: Lehrerin Sandra Irtenkauf von der Bismarckschule in Stuttgart-Feuerbach. Fotos: S. Müller-Baji

An der Feuerbacher Bismarckschule geht es mit generalstabsartiger Planung in Richtung Berufswelt: Vor den Sommerferien gab es die Aktion „Ready, steady, go“ und rund ums Jahr verschiedene Praktika, Evaluierungen und die kenntnisreiche Unterstützung durch Firmen  und Seniorpartner.

Koordiniert wird die Berufswegeplanung von Sandra Irtenkauf, Lehrerin der Fächer Deutsch, Englisch und WZG (Welt, Zeit, Gesellschaft) in der Feuerbacher Bismarckschule.
Während andere noch diskutieren, ob nun die Werkrealschule oder die geförderte Hauptschule der bessere Ansatz sei, ist man sich in der Bismarckschule sicher, dass Praxisnähe die Eintrittskarte in die Berufwelt ist – und dass der vielstimmig prognostizierte Fachkräftemangel eine große Chance für die Schulabgänger darstellt. “Früher haben die Personalchefs der großen Firmen oft schon abgewunken, wenn sie nur “Hauptschüler” gehört haben. Das ist heute anders”, weiß Sandra Irtenkauf. Zumal die Schüler mit einer ganzen Reihe von Projekten gut auf ihre Ausbildung und ihr späteres Berufsleben vorbereitet werden. “Selbst, wenn sie nach dem Abschluss weiter auf die Schule gehen und einen höheren Bildungsabschluss nachholen: Von dem, was sie hier gelernt haben, profitieren sie noch lange.”

Und die Vorbereitung beginnt früh an der Bismarckschule, die mit ihrer Berufsvorbereitung STARTklar, mit den Bildungs- und Seniorpartnern eine Vorreiterrolle in der Region hat: Mit den so genannten Bildungspartnern, darunter der Feuerbacher Gewerbe- und Handelsverein für den Bereich Handwerk, das Richard-Bürger-Heim für den sozialen Bereich sowie Bosch und Porsche für den technischen Bereich, arbeitet die Bismarckschule dabei Hand in Hand: Praktika  sorgen für ein realistisches Bild und sollen helfen, Personalchefs auf geeignete Anwärter auf die Ausbildungsplätze aufmerksam zu machen. Die Seniorenpartner wiederum, zumeist Führungskräfte im Ruhestand, vermitteln zwischen den Firmen und den Jugendlichen, geben wertvolle Tipps und lassen vielleicht auch mal ihre Beziehungen spielen, wenn ein Schüler besonders aussichtsreich erscheint.

Schon in den unteren Klassen werden die Stärken und Schwächen des Kindes ermittelt. Außerdem bemüht man sich, weniger bekannte Berufe vorzustellen, die auch für Haupt- und Realschüler realistisch sind. Denn oft kennen diese – und ihre Eltern – zu wenige Berufsbilder. “So mit 14, 15, 16 Jahren ist der Einfluss der Eltern noch sehr groß und sie die Kinder unbedingt in einem ganz bestimmten Beruf sehen wollen, ist das nicht immer gut.“  Gut, wenn man dann Alternativen aufgezeigt bekommt. Was ist aber, wenn es für einen Schüler nur den einen, scheinbar völlig unerreichbaren Traumberuf gibt? “Dann zeigen wir den Weg auf, wie das doch noch zu schaffen ist”, sagt Sandra Irtenkauf: Realschulabschluss, Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Universität: Der Weg ist lang und steinig. “Wir hatten aber schon Schüler, die heute studieren.” Wenn das mal kein Ansporn ist....


Drei Fragen an Sandra Irtenkauf

feuerbach.de: Was sind denn, zunächst, die begehrtesten Berufe bei den Schülern?

Irtenkauf: „Bei den Jungs Kfz-Mechaniker und Elektriker, bei den Mädchen Gärtnerin, Krankenschwester, Friseurin – die Klassiker halt. Die Schüler haben am Anfang eher wage Vorstellungen, kennen oft nur die gängigen und meist völlig überlaufenen Berufe. Das versuchen wir mit der Berufswegeplanung zu ändern und mehr Möglichkeiten aufzuzeigen.“

Lehrerin Sandra Irtenkauffeuerbach.de: Wie geht das konkret?

Irtenkauf: „Die Berufswegeplanung zieht sich durch alle Klassenstufen. Schon die Fünftklässler stellen die Berufe ihrer Eltern vor und man spricht darüber: Was ist mein Wunschberuf. In Klasse 7 gibt es dann zum Beispiel den Girls Day. beziehungsweise den Boys Day, ein Tagespraktikum und wir machen eine Kompetenzanalyse. In Klasse 8 kommt das Projekt STARTklar mit den Seniorpartnern, ein zweiwöchiges Betriebspraktikum, die Aktion “Ready, steady go”, man übt Lebensläufe zu schreiben, es gibt ein Bewerbungstraining und Betriebsbesichtigungen.“

feuerbach.de: 'Ready, steady, go!' bedeutet 'Auf die Plätze, fertig, los!' Was passiert da genau?

Irtenkauf: „Das ist eine Aktion die immer im Juli einen Tag lang im Bürgerhaus stattfindet. Die Schüler spielen dabei Bewerbungssituation vor echten Vertretern echter Unternehmen durch. Da ist alles sehr echt, die Fragen, die Atmosphäre, wie im wirklichen Vorstellungsgespräch. Sie sollten die Schüler mal sehen, die kommen sogar richtig schick angezogen!“

Von Susanne Müller-Baji

 

Hier geht’s zur feuerbach.de-Ausbildungsbörse

Veröffentlicht am 09.09.2013