Frischer Ideenwind für das Quartier Mauserstraße

Studenten des Projekts „Mauservision“ erarbeiteten neue Impulse für Feuerbacher Gewerbegebiet

Die Fassade entlang des Werk 8 zeigt mehr als 50 Porträts, auf denen Menschen mit Migrationshintergrund zu sehen sind, die in einer Verbindung zur Mauserstraße stehen. Fotos: Privat Bild 1 von 3: Die Fassade entlang des Werk 8 zeigt mehr als 50 Porträts, auf denen Menschen mit Migrationshintergrund zu sehen sind, die in einer Verbindung zur Mauserstraße stehen. Fotos: Privat

Das Areal rund um die Mauserstraße in Feuerbach soll aufgewertet werden. Im Rahmen eines Programms machten sich nun 23 Deutsche und Arabische Studenten Gedanken um die Neugestaltung des multikulturellen Quartiers.

„Impluse für Wandel und Vielfalt“ - so lautet der Slogan, des  „Mauservision-Stuttgart“- Kollektivs. Dahinter stecken die Studenten des Deutsch-Arabischen Masterprogramms „Integrated Urbanism and Sustainable Design“ (Integrierter Städtebau und nachhaltige Planung) der Universität Stuttgart und der Ain Shams University in Kairo/Ägypten.

Zusammen studieren die 23 Studenten aus Deutschland und dem arabischen Mittelmeerraum für ein Jahr in Stuttgart und das zweite Jahr in Kairo. Im Rahmen des Moduls "Integrated Research and Design" beschäftigten sich die Studenten im vergangenen Semester mit dem Areal rund um die Mauserstraße in Feuerbach Ost. Ziel war es, ein vielschichtiges Portät und Perspektiven für die Entwicklung dieses multikulturellen Quartiers zu erarbeiten. Zustande gekommen ist dieses Projekt dadurch, dass die Abteilung Integration der Stadt Stuttgart und das Werk 8 auf die Mitarbeiter des Institutes für Landschaftsplanung und Ökologie und Internationalen Städtebau der Universität Stuttgart zugegangen sind.  Sowohl die Mitarbeiter wie auch die Studenten waren erfreut, da diese selten so nah im Feld arbeiten können. Kostenlose Arbeitsräume wurden den Studenten vom Werk 8 zur Verfügung gestellt, das als das neue Kreativzentrum Stuttgarts gilt.
In der ersten Phase des Projekts analysierten die Studenten zunächst den Ist-Zustand des rund 30 000 m² großen Gewerbegebiets. Anschließend bildeten sie neue Gruppen und entwickelten kreative und innovatie Zukunftsvisionen zur Aktivierung und Aufwertung des Gebiets rund um die Mauserstraße, z. B könnte eine Tiefgarage den großen bestehenden Parkplatz Ecke Mauser-/Siemensstraße überflüssig machen; stattdessen könnte dieser Platz durch Grünflächen und Sitzgelegenheiten aufgewertet werden. Die Gruppe "Rolling Spine" befasste sich mit der Aktivierung der stillgelegten Schienen, die Feuerbach Ost und West verbinden. Befragte konnten sich Imbisse aus aller vorstellen oder eine "Lern-Dampflok" für Kinder. "Voids Revival" beschäftigte sich mit der Aktivierung des Gebiets nach 18 Uhr und wieder andere Gruppen mit Start-Ups, Hinterhöfen oder mit der Moschee als Ort für Integration. Die Gruppe "Spatial Art Conversation" trat mit dem Verein INSIDE OUT (von innen nach außen) in Kontakt und brachte entlang der Fassade des Werk 8 mehr als 50 Porträts, auf denen Menschen mit Migrationshintergrund zu sehen sind, die in einer Verbindung zur Mauserstraße stehen.

Am 25. Juli 2014 haben die Studenten schließlich ihre Entwürfe im Rahmen des Symposiums "DiverCity Stuttgart" im Werk 8 ausgestellt. Wie und ob dieses Projekt weitergeführt wird, ist noch ungewiss. Fest steht, dass die Studenten mit ihren Entwürfen einen wichtigen Beitrag zur Stadtentwicklung und urbanen Vielfalt Stuttgarts geleistet haben.


Mehr Informationen gibt es unter www.mauservision-stuttgart.de oder auf Facebook unter Mauservision-Stuttgart.
Veröffentlicht am 18.08.2014