Die Feinstaubsaison in Stuttgart beginnt

1. Alarm ausgelöst - OB hofft auf Freiwilligkeit - Ende offen

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat zum ersten Mal in dieser Feinstaubalarm-Periode Feinstaubalarm ausgelöst. OB Kuhn: „Stuttgart packt’s an. Wir können es freiwillig schaffen“.

Beginn: 
Ab Donnerstag, 27. Oktober, 0.00 Uhr für den Autoverkehr
Ab Mittwoch, 26. Oktober, 18.00 Uhr für Komfort-Kamine

Ende:
Das Ende des Feinstaubalarms ist offen. 

Oberbürgermeister Fritz Kuhn erklärte am Dienstag, 25. Oktober, nach Auslösung des Feinstaubalarms: „Wir setzen mit dem Feinstaubalarm ein Zeichen: Stuttgart packt’s an! Wir können es freiwillig schaffen. Deshalb appelliere ich an die Bürgerinnen und Bürger und die Pendler aus der Region: Lassen Sie bei Feinstaubalarm möglichst Ihr Auto stehen, steigen Sie auf umweltfreundliche Verkehrsmittel um, bilden Sie Fahrgemeinschaften, nutzen Sie das Fahrrad oder gehen Sie zu Fuß. Wir können es nur gemeinsam schaffen, die Luft in Stuttgart besser zu machen. Jede einzelne Fahrt, die nicht mit dem Auto zurückgelegt wird, ist ein Beitrag für die Gesundheit aller. Mit einer neuer Stadtbahnlinie und Vergünstigungen wie dem Feinstaub-Ticket wird das Umsteigen noch einfacher und attraktiver.“ Wenn sich die Menschen jetzt freiwillig beteiligten, sei gerade der Feinstaubalarm ein Instrument, verkehrsbeschränkende Maßnahmen zu vermeiden. Kuhn: „Immer mehr Bürger und Unternehmen unterstützen unsere Maßnahmen zur Luftreinhaltung. Mein Ziel ist es, das Thema Luftreinhaltung zu einer Bewegung in unserer Stadt zu machen. Deshalb mein Appell: Machen Sie mit! Gemeinsam für saubere Luft.“ Kuhn betonte, jeder könne durch freiwilligen Verzicht seinen persönlichen Beitrag leisten, die Grenzwerte einzuhalten und die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid zu senken. Sollte dies allerdings nicht gelingen, so drohten ab 2018 verkehrsbeschränkende Maßnahmen. Stadtklimatologe Ulrich Reuter vom Amt für Umweltschutz erläuterte die veränderte Wetterlage, die zur Auslösung des Feinstaubalarms führte: „Nach der wechselhaften Witterung mit Regenfällen kommen wir nun unter den Einfluss von Hochdruck. Das bedeutet kühle und vor allem trockene Witterung. Auch wird es windschwach und Inversionen treten auf. Dadurch geht der Luftaustausch deutlich zurück und Schadstoffe können sich anreichern. Somit sind die Bedingungen für den Feinstaubalarm erfüllt.“

Ziel des Feinstaubalarms ist es, bei stark austauscharmen Wetterlagen in Stuttgart die erwartbare Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxiden zu reduzieren. Aktuell sagt der Deutsche Wetterdienst Dienst (DWD) für mindestens Donnerstag und Freitag ein stark eingeschränktes Austauschvermögen der Atmosphäre voraus. An diesen Tagen kann die Konzentration von Feinstaub und Stickstoffdioxid in Stuttgart stark ansteigen. Es besteht die Gefahr von Überschreitungen der Grenzwerte.

Die Landeshauptstadt Stuttgart appelliert daher gemeinsam mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg und dem Regierungspräsidium Stuttgart an die Bevölkerung in Stuttgart und in der Metropolregion, das Auto im Stadtgebiet Stuttgart möglichst nicht zu nutzen und auf den Betrieb von sogenannten Komfort-Kaminen zu verzichten. Grundsätzlich ausgenommen sind Wohnungen, die ausschließlich mit solchen Einzelraumfeuerungen beheizt werden.Autofahrer werden gebeten, auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, wo möglich das Fahrrad zu nutzen oder zu Fuß zu gehen. Auch Fahrgemeinschaften sind ein sinnvolles Mittel, den Verkehr in Stuttgart zu reduzieren; ein Auto ist in Stuttgart im Durchschnitt nur mit 1,1 Personen besetzt. Wer die Möglichkeit hat, von zu Hause aus zu arbeiten oder von flexiblen Arbeitszeiten Gebrauch zu machen, sollte dies bei Feinstaubalarm in Absprache mit dem Arbeitgeber tun.Der Feinstaubalarm kann mehrere Tage lang andauern, mindestens aber zwei aufeinanderfolgende Tage. Zur Aufhebung des Feinstaubalarms muss der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine nachhaltige und deutliche Verbesserung des Austauschvermögens vorhersagen, eine eintägige Unterbrechung der starken Einschränkung des Austauschvermögens reicht hierbei nicht aus.

Achtung Redaktionen: Siehe auch Pressemitteilung „LHS Feinstaubalarm ausgelöst Tagesmeldung 2151016“ und „LHS Feinstaubalarm Hintergrundinformationen 051016“ – beide gesendet am 25. Oktober 2016, ca. 13.20 Uhr
Veröffentlicht am 26.10.2016