„Jetzt hat die Kirche wieder Luft zum Atmen“

Das neue Gemeindehaus der Kirchengemeinde St. Josef nimmt Form an. Das Richtfest wurde bereits gefeiert.

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Neun Monate sind seit den ersten Abrissarbeiten vergangen, inzwischen ist der Rohbau fertig und mit dem Innenausbau kann begonnen werden. Voraussichtlich Ende Oktober diesen Jahres soll das neue Gemeindezentrum eröffnet werden.

Der Entwurf für das neue Gebäude stammt von den Architekten Joel Harris und Volker Kurrle. Das Stuttgarter Architektenbüro hatte Anfang 2007 bei dem von der Gemeinde ausgeschriebenen Wettbewerb den ersten Preis gewonnen. Bei Richtfesten habe er immer das Problem, "dass man über etwas Halbfertiges reden muss", sagte Architekt Joel Harris. Also berichtete er lieber über den Prozess der Planung. Positiv sei bei diesem Projekt gewesen, dass sich alle Beteiligten so schnell wie möglich auf den Weg machen wollten. Doch die vom Preisgericht gestellte Aufgabe und von den Architekten entwickelte bauliche Lösung konnte letztendlich nicht wie geplant umgesetzt werden. Urspünglich sollte so viel wie möglich vom alten Gebäude erhalten und ins neue Bauvorhaben integriert werden, um die Baukosten niedrig zu halten.

Doch eine Reihe von Schwierigkeiten, die auch mit dem dort herrschenden Bodenverhältnissen und den geologischem Gegebenheiten zu tun hatten, durchkreuzten die ursprünglichen Baupläne. "Der Befreiungsschlag kam nach mehreren Besprechungen mit der Diözese zustande. Man entschied sich für einen kompletten Neubau ohne Zwänge", berichtete Harris. Der jetzige Entwurf eröffnet ganz neue räumliche Möglichkeiten, weil das Gebäude nicht quer sondern längs zur Oswald-Hesse-Straße liegen wird. Dadurch kann der Gartenbereich erweitert werden und die Planer mussten das Gebäude nicht mehr zwischen Pfarrhaus und Kirche quetschen. "Auch die Kirche hat jetzt wieder Luft zum Atmen", sagte Harris. Auch im Innern des quaderförmigen Baukörpers gibt es jetzt genug Platz. Es werden zwei flexibel nutzbare Säle, Jugendräume und ein weiterer Versammlungsraum entstehen. Auch das während der Bauzeit an der Elsenhansstraße 9 untergebrachte Pfarrbüro wird nach der Fertigstellung in das neue Zentrum integriert. Die Finanzierung des rund drei Millionen Euro teuren Vorhabens muss die Gemeinde im Wesentlichen selbst stemmen. Auch ökologische Aspekte wurden bei der Realisierung berücksichtigt. Das Haus und die benachbarte Kirche St. Josef werden in Zukunft von einer Pelletanlage beheizt. Die Warmwasserbereitung in den Sommermonaten erfolgt durch Solarkollektoren. Pfarrer Gerhard Ott bedankte sich bei den am Bau Beteiligten. "Ich war erstaunt, mit welcher Intensität hier gearbeitet worden ist."

 

Von Georg Friedel
Mit frdl. Genehmigung der Nord-Rundschau

Veröffentlicht am 07.02.2011