Bauarbeiten gehen schneller

als gedacht

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Feuerbach. Auf dem ehemaligen Krankenhausareal entsteht derzeit ein neues Stadtquartier mit rund 160 Wohnungen.

Aus einem der Rohbauten nahe der Stadtbahnhaltestelle "Föhrich" dudelt Radiomusik, aus einem anderen dringt das Geräusch eines Bohrgerätes. Dazu gesellen sich die summenden Töne von sich bewegenden Baukränen, das Fahrgeräusche der Lastwagen, das Kreischen der Sägen und anderer Baumaschinen. Seit mehr als einem Jahr wird auf dem Krankenhaus-Areal fleißig gearbeitet. Und es geht dort flotter voran, als ursprünglich geplant. "Zwei Drittel der Fläche haben wir in der Bebauung. Wir sind mit dem Vorhaben schon weiter, als wir ursprünglich gedacht haben", sagt Michael Knecht, Prokurist beim Siedlungswerk. Wenn weiter alles nach Plan laufe, könnte das gesamte Areal bereits Mitte 2013 komplett fertiggestellt sein. Knecht schätzt, dass die Baukosten, die das Siedlungswerk als Investor einsetzt, rund 30 Millionen Euro betragen werden. Im Herbst wolle man mit dem nächsten Bauabschnitt beginnen. Der erste Spatenstich fand Ende März 2010 statt.

Insgesamt sollen 160 Wohnungen auf dem 3,8 Hektar großen Gelände entstehen. Das Tübinger Architekturbüro Hähnig und Gemmeke hat die Pläne entwickelt und im Jahr 2008 den Realisierungswettbewerb gewonnen. Im Süden sind sieben Stadthäusern entlang der Wiener Straße geplant. Vier davon sind bereits im Bau, von den restlichen drei Gebäuden ist noch nichts zu sehen. Im Westen, wo früher das Schwesternwohnheim stand, sind die Arbeiten auch schon weit fortgeschritten. In diesem hinteren Bereich entstehen 85 Eigentumswohnungen. Im östlichen Bereich ist der Bau drei weiterer Stadthäuser vorgesehen. Erhalten bleibt das für rund drei Millionen Euro renovierte Gebäude 4 des einstigen Feuerbacher Krankenhauses. Nach den Plänen der Investoren soll in dem früheren Bettenbau ein barrierefreies Gästehaus eingerichtet werden. Dort sind 38 Zimmer mit einem umfangreichen Pflegeservice vorgesehen. Sowohl Gäste mit Hilfsbedarf als auch Gäste ohne besondere Unterstützung sollen dort untergebracht werden können. Bauherr und Betreiber der Einrichtung ist das Samariterstift, das dieses Vorhaben zeitgleich mit den übrigen Bauprojekten des Siedlungswerks realisieren will.

Bereits in Bau ist auch das so genannte "Haus am Platz". Diese Mitte der Generationen soll zusammen mit dem Gästehaus das Herzstück des urbanen Wohnquartiers werden. Hier sollen Begegnungsmöglichkeiten für Jung und Alt geschaffen werden. Eine Kindertagesstätte, ein Empfang für das Gästehaus und weitere Dienstleistungen und kleinere Gewerbeflächen sind dort geplant: "Das Erdgeschoss haben wir bereits vermietet", sagt Knecht. Dort soll eine Bäckerei-Filiale einziehen. Dieser Bereich soll Mitte 2012 fertiggestellt sein.

Ein weiteres Merkmal des neuen Quartiers sind die Grünachsen, die das nahezu autofreie Wohngebiet aufwerten sollen. Nur eine Erschließungsstraße soll es geben, der ruhende Verkehr wird komplett unter die Erde verlegt. Es entstehen etwa 200 Tiefgaragenplätze. Der Bau eines Aufzugs im Nordteil des Geländes ist vorgesehen, um die Stadtbahngleise der Haltestelle "Föhrich" barrierefrei zu erschließen. Auch im Bezirksbeirat Feuerbach wurden die Pläne für das neue Wohnquartier mehrfach vorgestellt und diskutiert. Einige Mitglieder kritisierten, dass die Bebauung zu massiv sei. Es wurde unter anderem gefordert, dass das Auftaktgebäude an der Ecke Stuttgarter/Wiener Straße nicht so hoch werden solle.

 

Von Georg Friedel
Mit frdl. Genehmigung der Nord-Rundschau

Veröffentlicht am 25.04.2011