Tauziehen um Schoch-Areal beendet

Stadt kauft Fläche am Feuerbacher Bahnhof

Das Schoch-Areal aus der Luft. Foto: Stadt Stuttgart Bild 1 von 1: Das Schoch-Areal aus der Luft. Foto: Stadt Stuttgart

Das Schoch-Areal kommt in Bewegung: Die Stadt Stuttgart wird nach langem Anlauf Eigentümerin der städtebaulich wichtigen Fläche am Feuerbacher Bahnhof. Auf dem Areal stehen die Anlagen des ehemaligen Industriebetriebs Gebrüder Schoch – Hartchrom GmbH.

Die Stadt hat an der Fläche, die von einer Investorengruppe gekauft wurde, ihr Vorkaufsrecht ausgeübt. Dagegen hatte die Investorengruppe geklagt. Nach der Rücknahme der Klage durch die Investorengruppe gegen die Ausübung des gemeindlichen Vorkaufsrechts ist der Weg nun frei für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung des Standorts. Die Übergabe des Areals durch die Schoch-Erben wird kurzfristig erfolgen.

Mit der Ausübung des Vorkaufsrechts endet die jahrelange Blockadesituation, verursacht durch schwierige Eigentumsverhältnisse, die Altlastenproblematik beim ehemaligen Hartchrombetrieb sowie das zeitweilige Engagement der Investoren-Gruppe, die eine Antwort auf den sachgerechten Umgang mit den vorhandenen Altlasten seit März 2009 schuldig blieb.

„Wir freuen uns sehr über den Projektstart“, sagt Michael Föll, Erster Bürgermeister der Stadt Stuttgart. Ein interdisziplinäres Projektteam der Stadt setzt sich seit 2007 intensiv mit den städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten des Standorts auseinander, das Amt für Umweltschutz in Bezug auf die Altlastenproblematik bereits seit den 70er-Jahren. Die Herausforderungen des Standorts sind bekannt, laut Michael Föll überwiegen aber die Chancen: „Der gesamte Stadtbezirk wird im Fall einer Neuentwicklung durch die Stadt eindeutig profitieren. Feuerbach bekommt ein neues Gesicht.“

Bürgermeister Matthias Hahn vom Referat Städtebau und Umwelt skizziert die planerischen Ziele: „Wir möchten das Schoch-Areal als lebendigen, urbanen Stadtbaustein mit hoher Aufenthaltsqualität entwickeln. Diese Linie verfolgen wir seit den 90er-Jahren.“ Verschiedene Nutzungen wie Wohnen und Gewerbe sollen modellhaft integriert werden, was auch künftige Investoren herausfordern dürfte. „Die Stadtplaner verfolgen ein anspruchsvolles Konzept, dem Schoch-Areal kommt als Entree nach Feuerbach künftig eine Schlüsselfunktion zu“, so Hahn.

Ein möglicher Erhalt von Bauten wird im Lauf der weiteren Entwicklung geprüft. Sofern die Substanz es hergibt, könnte der Schornstein das historische Erbe des Geländes auch künftig illustrieren und ein attraktives Signal für Feuerbach bilden. Weiteren Aufschluss wird ein „Tag des offenen Schoch-Areals“ geben, den die Stadt im Herbst plant. Die Bürger vor Ort sollen aktiv an der Weiterentwicklung der Fläche beteiligt, aber auch mit den bestehenden Zwängen vertraut gemacht werden. 2012 wird ein Wettbewerbsverfahren folgen.

Für das Amt für Umweltschutz ist die neue Eigentumssituation in jedem Fall vorteilhaft. Laut Amtsleiter Werner Flad können die Sofortmaßnahmen zum Grundwasserschutz nun kurzfristig starten, das Tiefbauamt wird die Sanierung des Geländes baldmöglichst in Angriff nehmen.

Veröffentlicht am 05.07.2011