Modernste Ausstattung, brillante Zukunftsperspektiven sowie das größte Fachinformatikerlabor Süddeutschlands: Laut dem Abteilungsleiter für Personalentwicklung und Ausbildung, Wolf Bonsiep, sind das nur drei von vielen Vorteilen, die angehende Fachkräfte bei der Firma Bosch erwarten. Von allen weiteren konnten sich Schüler, Eltern und Lehrer am Freitagnachmittag beim Tag der offenen Tür in Feuerbach selbst überzeugen.
Über fünf Stockwerke verteilt, präsentierte der Betrieb seine 16 Ausbildungsberufe. Ausbilder und Auszubildende standen den Besuchern Rede und Antwort. Neben den technischen und kaufmännischen Lehrberufen wie Mechatroniker oder Industriekaufleuten bietet Bosch auch Studiengänge in Zusammenarbeit mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg an.
Den Aufwand betreibt die Firma seit den 1990er Jahren. "Wir wollen und nehmen nur die Besten", sagt Bonsiep. Von den im Durchschnitt 6000 Bewerbern würden 200 ausgewählt, und deren Aussichten sind rosig: "Die Wirtschaft boomt, und Bosch geht es sehr gut", versichert Bonsiep. Laut dem Ausbildungsleiter bedeute dies für die Azubis, dass nach Abschluss von Studium oder Lehre fast alle übernommen werden. Auch gebe es zur Zeit nur unbefristete Verträge. "Der Bedarf an Fachkräften ist auch bei uns sehr groß. Auf einen Absolventen der Dualen Hochschule kommen zehn Abteilungen, die an ihm interessiert sind", verdeutlicht Bonsiep. Der hohe Anspruch gelte hier gleichermaßen für weibliche wie männliche Bewerber.
Lisa zum Beispiel hat sich im Bewerberverfahren durchgesetzt und macht im Boschwerk eine Ausbildung zur Mechatronikerin. Sie ist eine von wenigen Mädchen, für die von Anfang an klar war, dass sie einen technischen Beruf ergreifen wird: "Ich bin zwar noch im ersten Lehrjahr, doch ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war", sagt die 17-Jährige. In ihrem Jahrgang ist sie das einzige Mädchen. Beim Informationstag tummelten sich nur wenige weibliche Besucherinnen rund um ihren Arbeitsplatz. Darunter Lisas Namensvetterin: "Ich kann mir vorstellen einen technischen Beruf zu ergreifen." Welcher das sein wird, wisse sie jedoch noch nicht. "Unser Anspruch ist nicht die Quotenfrau, sondern jene einzustellen, die qualifiziert ist", sagt Bonsiep. Dennoch möchte man den Frauenanteil erhöhen und investiere in deren Anwerbung.
Von Marta Popowska
Mit frdl. Genehmigung der Nord-Rundschau
Veröffentlicht am 11.07.2011