Die Feuerwehr

braucht eine große Finanzspritze

Die Anlage für Atemschutzübungen der Feuerwache 4 wird für 200.000 Euro saniert. Wenn es brennt, ist ihre Anwesenheit gefragt und dann meist schnell. Dass die Gebäude und Anlagen der Stuttgarter Feuerwehr allesamt alt und sanierungsbedürftig sind, ist daher weniger erfreulich.

Erste Abhilfe: Für die Erneuerung ihrer Atemschutzübungsanlage erhält die Feuerwache 4 in Feuerbach 200 000 Euro. In diesem Jahr stellt das Regierungspräsidium Stuttgart den Kreisen und Gemeinden 8,2 Millionen Euro zur Verfügung. "Über weitere Maßnahmen entscheidet der Gemeinderat im Oktober", sagt Sebastian Fischer von der Stuttgarter Berufsfeuerwehr. Bis zum Jahr 2024 will die Stadt die in die Jahre gekommenen Gebäude der Stuttgarter Berufsfeuerwehr für insgesamt 42 Millionen Euro erneuern und sanieren. Bedarf gäbe es bei der Feuerbacher Wache laut dem Pressesprecher an allen Ecken und Enden. Wenigstens könne man mit dem Bau des neuen Parcours noch in diesem Jahr beginnen. "Neben der Berufsfeuerwehr werden auf dieser übergeordneten Übungsanlage auch zirka 1000 freiwillige Feuerwehrleute sowie Werksfeuerwehren ausgebildet", erklärt Fischer.

Der Einsatz mit Atemschutzgeräten zählt zu den schwierigsten und gefährlichsten Tätigkeiten, die von Feuerwehrleuten verlangt werden. Neben körperlicher und psychischer Belastbarkeit müssen die Frauen und Männer eine gute Kondition mitbringen, wenn sie mit der 20 Kilogramm schweren Ausrüstung in ein brennendes Gebäude gehen. "Durch den Rauch besteht in den Gebäuden oftmals null Sicht. Wenn man dann noch die Atemschutzmaske auf hat, muss man erst einmal damit sehen lernen", veranschaulicht Fischer. Daher werden für die Übungen möglichst realitätsnahe Szenarien nachgestellt. "Da die Anlage den modernen Vorgaben nicht mehr entspricht, müssen wir für die Lehrgänge seit ungefähr zwei Jahren immer an andere Orte fahren. Das stellt natürlich einen logistischen Mehraufwand dar", sagt Markus Hess von der Feuerwache 4. Über die anstehende moderne Übungsstrecke freuen er und seine Kollegen sich daher enorm.

Die Liste der nötigen Maßnahmen bei allen Stuttgarter Wachen ist lang. Dies belegt ein extern erstelltes Gutachten. "Das denkmalgeschützte Gebäude in Feuerbach ist in einem Zustand, der durchgängig sanierungsbedürftig ist", sagt Axel Heger vom Amt für Liegenschaften und Wohnen mit Blick auf die 1927 erbaute und 1933 von der Feuerwehr bezogene Wache an der Bregenzer Straße. Sie ist die zweitälteste in Stuttgart. Älter ist nur das 1888 errichtete Gebäude der Feuerwehr in der Stadtmitte. "In den nächsten vier Jahren gilt es zunächst, die wichtigsten Schritte durchzuführen, damit auf jeder Wache der organisatorische Ablauf gewährleistet wird", sagt Heger.

Von den 42 Millionen Euro, die die Stadt in den kommenden 13 Jahren für die Feuerwehr investieren sollte, entfallen 18 Millionen Euro auf den Neubau der Feuerwache 5 in Möhringen. Im Frühjahr hatte der Bezirksbeirat dem Umzug der Feuerwehr von Degerloch nach Möhringen zugestimmt. Mit den konkreten Plänen befasst der Gemeinderat nach der Sommerpause.

 

Von Marta Popowska
Mit frdl. Genehmigung der Nord-Rundschau

Veröffentlicht am 19.08.2011