Feuerbach. Ortskundige nutzen die Steiermärker Straße als Schleichweg. Das stört Feuerbacher, die dort wohnen.
Eigentlich hat der Durchgangsverkehr
an der Kreuzung Steiermärker Straße/Linzer Straße nichts zu suchen. Denn
Autofahrer, die aus dem verkehrsberuhigten Bereich der Steiermärker Straße
kommen, dürfen an dieser Stelle in Höhe der Gaststätte "Im Eimer"
lediglich rechts in die Linzer Straße abbiegen und in Richtung des Wohngebiets
Hattenbühl weiterfahren. Doch wer hielt sich an dieser Ecke bis dato schon an
Verkehrsregeln? Viele missachteten das Geradeausfahrverbot. Doch seit einiger
Zeit hindern weiß-rot-schraffierte Plastikbarrieren in der Mitte der Fahrbahn
Ortskundige daran, geradeaus zu fahren oder links abzubiegen. Doch damit hat
sich die Situation keineswegs verbessert: "Jetzt fährt alles in die Linzer
Straße hoch und oben wird gedreht", berichtete ein dort wohnender
Feuerbacher neulich den Bezirksbeiräten. Garageneinfahrten oder auch der
öffentliche Verkehrsraum an der Kreuzung Linzer/ Neufferstraße würden genutzt,
um die 180-Grad-Wendemanöver einzuleiten. Dieser permanente Schleichverkehr sei
mehr als lästig und sollte unterbunden werden, forderten die Anwohner.
"Uns ist das Problem bekannt", sagte die stellvertretende
Bezirksvorsteherin Susanne Ramp. Sie versprach bei der Sitzung, die
entsprechenden Fachämter zu informieren, mit der Bitte um eine Antwort.
Das Thema Steiermärker Straße ist alt. Seit der B-295-Tunnel in Betrieb ist,
wird über die dortige Verkehrsführung regelmäßig diskutiert. Die Steiermärker
Straße einseitig zu öffnen, aber den Verkehr durch ein Rechtsabbiegegebot in
die obere Linzer Straße zu zwingen, sei wahrlich kein Paradestück gelungener
Verkehrsplanung, klagen die Anwohner. Doch eine Patentlösung gibt es nicht:
"Was jetzt rausgekommen ist, ist ein typischer Kompromiss", sagte
Reiner Götz von den Feuerbacher Grünen. Ein Kompromiss mit dem freilich nicht
jeder leben will. Irgendjemand habe die Plastik-Barrieren einfach abgesägt,
berichtete Ramp. Doch inzwischen stehen die Warnbaken wieder. Und auf der
Linzer Straße wird erneut fleißig hochgefahren und in Einfahrten gewendet - zum
Verdruss der Anwohner. Dasselbe Problem existiert übrigens auch an der Ecke
Gernot- und Rüdigerstraße. Auch dort soll der Verkehr mit Plastikbaken
gezwungen werden, keinen U-Turn in Richtung Killesberg zu fahren. Doch um den
Stau auf der Tunnelstraße in Richtung Pragsattel zu umgehen, fahren die
Autofahrer jetzt ein paar Meter in die Oswald-Hesse-Straße hinein, um auf Höhe
des Artuswegs zu wenden. Dabei stoßen sie zurück und behindern den Verkehr auf
der Oswald-Hesse-Straße beträchtlich. Es ist ein riskantes Manöver.
Ein Anwohner im Artusweg zeigt auf die Spuren an seiner Garagen-Wand: "Die
Autos bleiben hier immer wieder hängen."
Von Georg Friedel