Riskante Wendemanöver

und genervte Anwohner

Die weiß-rot-schraffierten Barrieren stehen wieder. Vor kurzem erst waren sie von Unbekannten abgesägt worden. Foto: Georg Friedel Bild 1 von 1: Die weiß-rot-schraffierten Barrieren stehen wieder. Vor kurzem erst waren sie von Unbekannten abgesägt worden. Foto: Georg Friedel

Feuerbach. Ortskundige nutzen die Steiermärker Straße als Schleichweg. Das stört Feuerbacher, die dort wohnen.

Eigentlich hat der Durchgangsverkehr an der Kreuzung Steiermärker Straße/Linzer Straße nichts zu suchen. Denn Autofahrer, die aus dem verkehrsberuhigten Bereich der Steiermärker Straße kommen, dürfen an dieser Stelle in Höhe der Gaststätte "Im Eimer" lediglich rechts in die Linzer Straße abbiegen und in Richtung des Wohngebiets Hattenbühl weiterfahren. Doch wer hielt sich an dieser Ecke bis dato schon an Verkehrsregeln? Viele missachteten das Geradeausfahrverbot. Doch seit einiger Zeit hindern weiß-rot-schraffierte Plastikbarrieren in der Mitte der Fahrbahn Ortskundige daran, geradeaus zu fahren oder links abzubiegen. Doch damit hat sich die Situation keineswegs verbessert: "Jetzt fährt alles in die Linzer Straße hoch und oben wird gedreht", berichtete ein dort wohnender Feuerbacher neulich den Bezirksbeiräten. Garageneinfahrten oder auch der öffentliche Verkehrsraum an der Kreuzung Linzer/ Neufferstraße würden genutzt, um die 180-Grad-Wendemanöver einzuleiten. Dieser permanente Schleichverkehr sei mehr als lästig und sollte unterbunden werden, forderten die Anwohner. "Uns ist das Problem bekannt", sagte die stellvertretende Bezirksvorsteherin Susanne Ramp. Sie versprach bei der Sitzung, die entsprechenden Fachämter zu informieren, mit der Bitte um eine Antwort.

Das Thema Steiermärker Straße ist alt. Seit der B-295-Tunnel in Betrieb ist, wird über die dortige Verkehrsführung regelmäßig diskutiert. Die Steiermärker Straße einseitig zu öffnen, aber den Verkehr durch ein Rechtsabbiegegebot in die obere Linzer Straße zu zwingen, sei wahrlich kein Paradestück gelungener Verkehrsplanung, klagen die Anwohner. Doch eine Patentlösung gibt es nicht: "Was jetzt rausgekommen ist, ist ein typischer Kompromiss", sagte Reiner Götz von den Feuerbacher Grünen. Ein Kompromiss mit dem freilich nicht jeder leben will. Irgendjemand habe die Plastik-Barrieren einfach abgesägt, berichtete Ramp. Doch inzwischen stehen die Warnbaken wieder. Und auf der Linzer Straße wird erneut fleißig hochgefahren und in Einfahrten gewendet - zum Verdruss der Anwohner. Dasselbe Problem existiert übrigens auch an der Ecke Gernot- und Rüdigerstraße. Auch dort soll der Verkehr mit Plastikbaken gezwungen werden, keinen U-Turn in Richtung Killesberg zu fahren. Doch um den Stau auf der Tunnelstraße in Richtung Pragsattel zu umgehen, fahren die Autofahrer jetzt ein paar Meter in die Oswald-Hesse-Straße hinein, um auf Höhe des Artuswegs zu wenden. Dabei stoßen sie zurück und behindern den Verkehr auf der Oswald-Hesse-Straße beträchtlich. Es ist ein riskantes Manöver.

Ein Anwohner im Artusweg zeigt auf die Spuren an seiner Garagen-Wand: "Die Autos bleiben hier immer wieder hängen."

 

Von Georg Friedel
Mit frdl. Genehmigung der Nord-Rundschau
Veröffentlicht am 28.09.2011