Der BV auf Entdeckungsreise in der Vergangenheit

Der 135. Bürgertreff führte den Bürgerverein ins Stuttgarter Stadt-Archiv

Eines der interessantesten Fundstücke für die Freunde und Mitglieder des Bürgervereins im Stadtarchiv war das Feuerbacher „Güterbuch“ von 1858 -1864, eine Art Grundbuch. Fotos: BV Feuerbach Bild 1 von 2: Eines der interessantesten Fundstücke für die Freunde und Mitglieder des Bürgervereins im Stadtarchiv war das Feuerbacher „Güterbuch“ von 1858 -1864, eine Art Grundbuch. Fotos: BV Feuerbach

Was ist die Vorstellung von einem „Stadt-Archiv?“ Keinesfalls muffige und zerfledderte Aktenberge in dunklen Räumen erwarteten die 40 Freunde und Mitglieder des Bürgervereins Feuerbach am neuen Standort des Stadtarchivs der Landeshauptstadt, nahe der Mercedes-Benz-Arena.

Vielmehr ein aufwändig restauriertes historisches Backsteinanwesen, ein ehemaliges Kontor und Lagergebäude. Gefällig herausgeputzt mit hohem technischen Stand, die eine Einrichtung aufbieten muss, die Jahrzehnte, ja Jahrhunderte alte Dokumentationen der Stadtgeschichte der Nachwelt erhält und zugänglich macht. Ein Kulturgut ersten Ranges. Wenn Stuttgart zur Olympiastadt geworden wäre, stände hier das Olympische Dorf, so Dr. Katharina Baiergrößlein in ihrer launigen Begrüßungsrede vor der wissbegierigen Schar aus Feuerbach. Stattdessen konnte sie stolz das 2011 fertig gestellte Haus präsentieren. So den Lesesaal, gut angenommen und genutzt , auf neuestem technischen Stand mit Vorbildfunktion deutschlandweit. 33 Plätze zum Lesen und Recherchieren in den riesigen Akten- und Dateibeständen sind bereitgestellt. Weiter den Bücherbestand von über 2000 Bänden stadtgeschichtlicher Literatur.

Neugierig wurden die Feuerbacher Bürger, als die Archivarin im speziell gekühlten Raum ein in jeder Beziehung gewichtiges Buch aus den tiefen Regalen zog: ein Feuerbacher „Güterbuch“ von 1858 -1864“, eine Art Grundbuch. Bekannte Feuerbacher Namen tauchten darin in Ehrfurcht einflößender Sütterlinschrift auf, wie Baitinger, Berger, Weischedel etc., so dass die Historikerin fast Gewissenbisse bekam, das Buch präsentiert zu haben. Doch nicht nur die Erhaltung dieser alten Dokumentationen bringt große Herausforderungen mit sich, sondern gerade die neuzeitlichen Daten in elektronischer Form. Das Verfallsdatum der Lesegeräte ist erheblich, so dass Archive weltweit vor der Frage stehen, wie solche Daten dauerhaft erhalten und abgelesen werden können. Auch hier ist das Stadt-Archiv Stuttgart mit einem besonderen Experten-Team bundesweit gefragt. Die Besucher waren von diesem Bürgertreff in besonderer Weise beeindruckt, brachte er doch Kenntnisse über eine bislang wenig bekannte Institution von besonderem Rang.

Veröffentlicht am 02.04.2012