Zündende Partnerschaft

Bismarkschule und Bosch vereinbaren Bildungspartnerschaft

Georg Mandl, li., Direktor der Bismarckschule, und Wolf Bonsiep von Bosch bei der Vertragsunterzeichnung. Fotos: feuerbach.de Bild 1 von 2: Georg Mandl, li., Direktor der Bismarckschule, und Wolf Bonsiep von Bosch bei der Vertragsunterzeichnung. Fotos: feuerbach.de

Nach dem GHV, dem Richard-Bürger-Heim und Porsche verfügt die Bismarckschule nun über einen weiteren Kooperationspartner, der sich um den Übergang der Schüler ins Berufsleben kümmert.

Am Ende muss der alte Bismarck herhalten, der Namensgeber der Haupt- und Werkrealschule im Herzen Feuerbachs. „Der Lotse geht von Bord“, so war eine britische Karikatur zur Entlassung des Reichskanzlers 1890 untertitelt. „Im Gegenteil, wir besteigen heute erst das Schiff“ betont Wolf Bonsiep, der Aus- und Weiterbildungsleiter beim Feuerbacher Traditions- und Weltkonzern Bosch, als er das Kooperationspapier unterzeichnet. Die Robert Bosch GmbH, als multinationales Unternehmen der weltweit größte Automobilzulieferer und nebenbei auch weltweit größte Verpackungsmaschinenhersteller mit einem Stammkapital von 1,2 Milliarden Euro ist eben in Feuerbach „unser Bosch“, wie Bezirksvorsteherin Andrea Klöber unterstreicht, die sich freut, dass sich in jüngster Zeit der Konzern auch in Richtung Stadtbezirk öffnet. Die Bildungspartnerschaft mit der Bismarckschule sei ein weiteres Zeichen hierfür. Nun prangt auch ein technischer Bereich im Portfolio der Bildungspartnerschaften, nachdem bereits der GHV mit seinen Mitgliedsbetrieben und auch das Richard-Bürger-Heim den Schülern verschiedene Berufsbilder direkt in der Praxis näher bringen. Erst Ende Mai war ein Vertrag mit Porsche in Zuffenhausen unterzeichnet worden.

Praktika, Betriebsbesichtigungen, Bewerbungstraining
„Wir bieten Praktika an oder Betriebsbesichtigungen, haben also bewährte Werkzeuge im Angebot, aber auch wir lernen dazu“, sagt Honsiep und freut sich zudem über die Chance, die eigenen Erwartungen als Ausbildungsbetrieb direkt in die Schule hinein zu bringen. „Die Schüler heutzutage können ja nichts“, so gibt Rektor Gerald Mandl die pauschalisierende weit verbreitete Meinung plakativ wieder. „Wir wollen zeigen, dass das nicht stimmt.“ Das Ziel: technische Berufe zum Beispiel auch für Mädchen interessant machen, Auszubildende zu treffen, die aus ihrem Alltag erzählen können, vielleicht sogar in der Muttersprache, und nicht zuletzt eben Berufsbilder als Produkt erleben und nicht nur in der Theorie des Klassenzimmers. Und so ganz nebenbei schnuppern auch Lehrer in die Praxis, aber auch Ausbilder in den Betrieben erfahren, wie in den Schulen gearbeitet wird.

Und deshalb fasst Wolf Honsiep, der Ausbildungsleiter von Bosch, die neue Partnerschaft wieder mit dem alten Bismarck zusammen. „Er hat den Grundstein für die heutige Sozialversicherung gelegt. Hoffentlich gibt es unsere neue Bildungspartnerschaft genauso lange.“


Von Tom Bloch

Veröffentlicht am 12.06.2012