Die Kulturnacht im Fokus

Ausstellung im Leibniz-Gymnasium erinnert an Höhepunkte und illustre Aussteller in 40 Jahren „Schwerpunktgalerie“

Schulleiter Otto Fischer, li., und Galeriegründer Manfred Karl Piontek, re., in der Ausstellung. Fotos: Susanne Müller-Baji Bild 1 von 3: Schulleiter Otto Fischer, li., und Galeriegründer Manfred Karl Piontek, re., in der Ausstellung. Fotos: Susanne Müller-Baji

„Dokumente, Originale, Pressestimmen“ kommen dieser Tage an die Wände des Rektoratsganges im Leibniz-Gymnasium. Die Ausstellung, zusammengetragen vom damaligen künstlerischen Leiter, dem Gymnasialprofessor Manfred Karl Piontek, erinnert an die ersten 20 von insgesamt 40 Jahren der Schwerpunktgalerie.

Als Piontek, Kunsterzieher und selbst bildender Künstler, die Schwerpunktgalerie 1973 ins Leben rief, war sie die erste schuleigene Galerie Deutschlands. Die Schüler sollten nicht nur Theorie pauken, sondern Kunst anschaulich selbst erleben. Den Unterrichtsstoff zu vertiefen, war das vorrangige Ziel: Der Feuerbacher Afrika-Kenner Klaus Paysan führte mit seinen Ritualmasken ins Thema “Phantasie und Wirklichkeit” ein, mit Otto Dix, George Grosz und Otto Herrmann ging es um politische und satirische Zeichnung und einmal ging es mit Züblin um “Moderne Brückenbauten neuester Zeit”.

Die Gästeliste der frühen Jahre liest sich heute wie das “Who is who” der deutschen Kunstszene, und Piontek erzählt begeistert von damals, als der Holzschneider HAP Grieshaber und seine Lebensgefährtin, die Literatin Margarete Hannsmann, die Werkschau um den “Basler Totentanz” eröffneten. Als Professor Hans Gottfried von Stockhausen, Schöpfer des Westfensters der Stuttgarter Stiftskirche, mit seiner Akademieklasse ins Leibniz-Gymasium kam. Als anerkannte Größen wie Paul Wunderlich, Moritz Baumgartl oder Alfred Hrdlicka ausstellten. Der Kunstprofessor Dieter Groß ließ es sich nicht nehmen, vom Lehrerkollegium ein humoriges Druckblatt zu fertigen, das ebenfalls zu sehen sein wird: Bärtige Spät-68er in Armeeparkas scharen sich um die hagere Lichtgestalt der Schulsekretärin – die dorischen Säulen im Hintergrund sind nur Tapete und blättern schon ab.

Mit den künstlerischen Drucktechniken befasst sich übrigens auch das Preisausschreiben, das Manfred Karl Piontek und Schulleiter Otto Fischer zum 40-jährigen Jubiläum der Schwerpunktgalerie ausgelobt haben: Aus der seiner privaten Sammlung stellt Piontek eine Reihe von Druckblättern aus, deren Machart die Gäste benennen sollen, die Teilnahmeformulare liegen bei der Kulturnacht aus und können auch hier (Link zur Seite des Leibniz-Gymnasiums mit dem Formular) heruntergeladen werden. Als Preise locken Sonderprägungen von US-Silberdollars.


AUF EINEN BLICK:

Was?
Ausstellung “Dokumente, Originale, Pressestimmen 1”

Wann? Von der Kulturnacht am Samstag, 13. April, ab 19 Uhr, zu sehen bis 19. Juli. An Schultagen jeweils von 8 bis 17 Uhr geöffnet.

Wo?
Im Leibniz-Gymnasium, Klagenfurter Straße 75.

Warum spannend?

Viele Größen der deutschen Kunstszene waren schon da. Und auf den Fotos ist ein Wiedersehen mit alten Bekannten fast schon vorprogrammiert. Achtung: Ein bisschen Zeit einplanen – das Gewinnspiel ist knifflig.


Von Susanne Müller-Baji
Veröffentlicht am 09.04.2013