Gestatten: Saure-Gurken-Zeit...

...auch genannt 'Sommerloch'

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In der Zeit der Sommerferien ist für die Medienschaffenden auch die sogenannte 'Saure-Gurken-Zeit' angebrochen - die Zeit des Jahres, wo viele verreist sind und daher ein gewisser Mangel in Sachen Nachrichtenlage und Berichterstattung herrscht. Um Ihnen dennoch diese Zeit etwas zu versüssen - pardon, zu versauern! - haben wir hier das original-Rezept für Saure Gurken nach Spreewald-Art!

Mit "Saure-Gurken-Zeit" sind die nachrichtenarmen Wochen des Sommers gemeint, in denen die Medien häufiger als sonst mit nebensächlichen und kuriosen Meldungen gefüllt werden. So wurde die Saure-Gurken-Zeit ein synonymer Begriff für wiederum einen weiteren kuriosen Begriff - dem sogenannten "Sommerloch".

Der Begriff der "sauren Gurken" kommt übrigens nicht von säuerlich schmeckenden Gurken, auch wenn die zur Zubereitung benötigten Einlegegurken gerade jetzt im Hochsommer geerntet werden!
Ursprung dieses Begriffs ist die jiddische Zóres- und Jókresszeit (von hebräisch zarót und jakrút), die "Zeit der Not und der Teuerung". Erstmals bezeugt ist die Verballhornung zu "Saure-Gurken-Zeit" - möglicherweise vermittelt über das Rotwelsch - aus dem Berlin des 18. Jahrhunderts.
Jedenfalls - sauer macht bekanntlich lustig! Meerrettich verleiht den Spreewaldgurken übrigens ihren pikanten Geschmack. Diese ostdeutsche Spezialität lässt sich mühelos selber herstellen.

Saure Gurken nach Spreewalder Art:


Sie brauchen:
3 kg Nostrano-Gurken
4 El. Salz
1 kl. Meerrettich
6 Frische Dillzweige
1 Tl. getrockneten Estragon
300 g Geschälte Perlzwiebeln
3 El. Pfefferkörner
4 Lorbeerblätter
1000 ml Weinessig
500 ml Wasser
1 El. Zucker

Die Zubereitung:
Die Gurken waschen, trocknen und nicht geschält in einen hohen Steintopf oder einem Topf aus Edelstahl reintun. Dann Salz dazutun und über Nacht zugedeckt stehenlassen. Am nächsten Tag die Gurken rausnehmen und trocknen. Den Meerrettich in dünne Scheiben schneiden und die Gurken abwechselnd mit dem Meerrettich, Zwiebeln, dem (klein gehackten) Dill, Estragon und den anderen Gewürzen in den Topf aufschichten. Das Essig und das Wasser aufkochen und drübergiessen. Nun den Topf zudecken und kühlstellen.

Nach 10 Tagen den Sud vorsichtig abgiessen, wieder aufkochen und wieder hinzu schütten. 10 Tage später denselben Vorgang dann nochmals wiederholen. Nach 20 Tagen den Topf mit Zellophanfolie verschliessen und kühl aufbewahren.

Zugegeben - es dauert seine Zeit. Aber die Spreewaldgurken schmecken dann auch lecker! Besonders mit Wurstsalat, geschmort als Gemüsebeilage oder einfach "nur so" aus der Hand!


Übrigens: Saure Gurken sind auch ein altes Hausmittel bei Appetitlosigkeit, vor allem wenn man sie zwischen den Mahlzeiten verspeist.


Guten Appetit und all unseren Lesern schöne restliche Sommerferien!
Veröffentlicht am 25.08.2013