Kaffee gefällig? ...Selbstfairständlich!

Örtliches Fairtrade-Team informiert am 20.09. im Organix-Biomarkt über Dumping-Kaffeepreise und die Not dahinter

Image: sxc.hu Bild 1 von 1: Image: sxc.hu

Frische Brötchen und dazu der Duft von Kaffee: Ohne ein Tässchen Schwarzen am Morgen geht bei den meisten von uns gar nichts... Doch während wir es uns am Frühstückstisch gemütlich machen, herrscht auf dem Weltmarkt ein erbarmungsloser Krieg um die besten Kaffeepreise.

Diese haben in diesem Jahr nämlich ihren Tiefststand erreicht - und das, obwohl weite Teile der Anbaugebiete etwa in Peru derzeit einem Blattpilz zum Opfer fallen, der die normalerweise immergrünen Kaffeepflanzen binnen kurzer Zeit absterben lässt! Die Kaffeebauern bleiben ohne Existenz zurück, während die Einkäufer der großen Kaffeeexporteure einfach weiterziehen.

Fair gehandelter Kaffee, mit dem auch die Kleinbauern selbst einen gerechten Gewinn erzielen und deshalb auch eher Rücklagen für solche Rückschläge bilden können, rückt deshalb immer mehr in den Blickpunkt des Verbrauchers. Übrigens kommt der Fairtrade-Kaffee gerade ins Schwabenalter: 1973 wurde in den Niederlanden der weltweit erste fair gehandelte Kaffee verkauft. Dabei wird den Kaffeebauern ein stabiler Mindestpreis festgesetzt und eine Fair Trade-Prämie gezahlt, der langfristige Handelsabkommen sichert und soziale Projekte wie den Bau von Schulen, Brunnen oder die Umstellung auf einen biologischen Anbau ermöglichen.

Was kann man also tun? Es reicht dazu leider nicht, bei der Kaffee-Kette Ihrer Wahl auf einen gerecht gehandelten Kaffee zu bestehen, weil diese die zugegeben komplizierten Begrifflichkeiten gerne zum eigenen Vorteil einsetzt: "Gerecht" oder "sozialverträglich" ist nicht fair gehandelt, "nachhaltig" oder "umweltverträglich" ist nicht ökologisch angebaut. Besser ist es also, sich selbst über die Anbaubedingungen schlau zu machen.


In Feuerbach ist dazu am 20. September Gelegenheit. Dann halten Nora Papajewski und das örtliche Fairtrade-Team an ihrem Stand im Organix-Biomarkt, Stuttgarter Straße 23 (am Roser-Areal), detaillierte Informationen und auch die so genannte „Kaffee-Zeitung“ des Fairtrade-Verbandes parat. Einige Schritte weiter, bei Organix, gibt es den Kaffee mit dem guten Gewissen zu kaufen.

Denn einen wirklich guten Kaffee brüht man besser zu Hause und aus fair gehandeltem Kaffee auf. Das ist leider weniger schick und die Lounge-Atmosphäre entfällt dabei in der Regel auch. Aber die faire Heimvariante ist allemal besser für Mensch und Natur. Und günstiger, das sei nicht nur für alle Schwaben angemerkt, ist es auf die Menge umgerechnet auch.
Veröffentlicht am 13.09.2013