Bürgerverein Feuerbach

zu Besuch bei Karle Recycling

Jürgen Karle mit einer Gruppe des BV Feuerbach. Bild: Privat Bild 1 von 1: Jürgen Karle mit einer Gruppe des BV Feuerbach. Bild: Privat

Klingeling... „Alteise', Lompa', Papier!!!“ Klingeling... etwa so erschallte einst der Ruf, unterstützt vom Klang einer Schelle, jahrzehntelang durch Feuerbachs Gassen und Straßen.

Schon lange ist diese unmittelbare mündliche Aufforderung verstummt, aber der Ruf nach Sammlung und Verwertung wertvoller gebrauchter Materialien ist in der Gegenwart eindringlicher und lauter denn je. Klimaschutz und Schonung von Ressourcen sind tief  in das Bewusstsein von Bevölkerung und Politik eingedrungen. Vieles ist noch zu verbessern und hohe Ziele bei der Verwertung von Materialien aller Art sind gesteckt. So liegt beispielweise die Verwertungsquote bei PKW heutzutage bei rund 80 Prozent, angestrebt sind jedoch 95 v.H.. Solche Details verbunden mit Erkenntnissen an Ort und Stelle des hochmodernen Recycling-Unternehmens am ehemaligen Feuerbacher Güterbahnhof vermittelten die Chefs des alteingesessenen Stuttgarter Recycling-Unternehmens, Jürgen und Stephan Karle, bei laufendem Betrieb. Rund 100 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach haben den Bürgertreff als Informationsquelle genutzt und wurden in zwei Gruppen in die komplexe Materie eingeführt. In kurzweiligen Referaten erfuhren die Feuerbacher Bürger u.a., dass zur Herstellung einer Tonne Stahl aus Schrott, eine Ersparnis an Energie von knapp 75 Prozent gegenüber der Produktion aus Eisenerz erzielt werden kann; ähnlich bei Kupfer.  Freilich stellen die Stahlwerke immer höhere Anforderungen an die Sortenreinheit des Basismaterials. Hochleistungskameras und empfindliche Sensoren werden im Trennungsprozess eingesetzt, sei es beim Metallschrott, bei Elektrogeräten und -kabeln, Kunststoffen etc., was natürlich immense Investitionen erfordert. Sogar ein bisschen "James-Bond-Atmosphäre" erfasste die faszinierten Besucher, als sich mittels brachialer Kräfte in einer überdimensionalen Schere und Presse stabile Eisen- und Stahlkonstruktionen in handliche Pakete verwandelten. Auch der Humor kam an diesem Nachmittag nicht zu kurz, als die beiden Besuchergruppen die Eisenbahn-Waggonwaage zweckentfremdeten. 3.760 kg und 3.820 kg brachten die beiden Teams auf die Waage. Bei Butterbrezeln, Flachswickel und Feuerbacher Trollinger, gepaart mit einer guten Portion neuer Erkenntnisse wurde ein außergewöhnlicher Besuch abgerundet und die Gewichtung in jeder Beziehung verändert.
Veröffentlicht am 28.10.2013