Vom Deportationslager zur Internationalen Gartenausstellung

Ausstellung zum 75-jährigen Bestehen des Höhenparks Killesberg befasst sich mit ambivalenter Geschichte

Zum Jubiläum des Höhenparks Killesberg ist von 7. Mai bis zum 21. September eine Ausstellung im Stadtarchiv, Bellingweg 21 zu sehen. Unter dem Titel „Gartenschau, Gedenkstätte, Gartendenkmal – 75 Jahre Höhenpark Killesberg“ erhalten die Besucher dabei einen Überblick über die ambivalente Geschichte des Parks.

Veranstalter ist das Stadtarchiv in Kooperation mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt.
Die Ausstellung thematisiert die Entstehung des Parks aus einem ehemaligen Steinbruchgelände nach den Plänen des Gartenarchitekten Hermann Mattern sowie die Eröffnung zur Reichsgartenschau am 22. April 1939. Zugleich beleuchtet sie, wie der Park unter den Rahmenbedingungen des NS-Regimes konzipiert wurde. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist die Erinnerung an die über 2000 jüdischen Bürger, die 1941 und 1942 vom so genannten „Sammellager Killesberg“ aus deportiert und anschließend in Konzentrationslagern ermordet wurden.
Zu den Themen zählen außerdem die Deutsche Gartenschau 1950, die Bundesgartenschau 1961 sowie die Internationale Gartenbauausstellung im Jahr 1993, bei der das Grüne U, die Parkverbindung zwischen Schlossgarten und Killesberg, komplettiert wurde. Im Mittelpunkt stehen des Weiteren die bis 2007 andauernde Nutzung des Areals als Messegelände, auch in Konkurrenz mit dem Höhenpark, sowie die Unterschutzstellung des Killesbergs als Denkmal.
In der übersichtlich aufbereiteten Ausstellung sind zahlreiche Fotos, Filme, Plakate, Karten und Pläne zu sehen.
Darüber hinaus plant das Stadtarchiv am 18. und 19. September eine öffentliche Fachtagung zur Geschichte des Höhenparks.
Geöffnet ist die Ausstellung montags von 9 bis 13 Uhr, mittwochs von 9 bis 18 sowie dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 16 Uhr. Sonderöffnungen sind an den Sonntagen 11. und 25. Mai, 6. Juli, 10. August und 21. September von 11 bis 16 Uhr. An diesen Tagen finden um 11.30 Uhr Führungen statt. Ebenfalls geöffnet ist anlässlich des Stadtteilfestes am Samstag, 21. Juli, von 14 bis 19 Uhr.
Veröffentlicht am 02.05.2014