Altstadtführung und Alte Meister

Turnabteilung der Sportvg Feuerbach besuchte Schwäbisch Hall

Die Turner der Sportvg vor dem Museum in Schwäbisch-Hall. Foto: Karl-Heinz Wahl Bild 1 von 1: Die Turner der Sportvg vor dem Museum in Schwäbisch-Hall. Foto: Karl-Heinz Wahl

Mit der Hoffnung auf Wetterbesserung fuhren 35 Mitglieder und Freunde im Rahmen des Kulturprogrammes der Turnabteilung, angeführt von Reinhold Käpplinger, per Bahn in die ehemalige Freie Reichs- und Salzstadt.

Auf dem Weg vom Bahnhof durch die Katharinenvorstadt gefielen die aus dem Mittelalter erhaltenen gepflegten Häuser. Zwischen der Kunsthalle Würth, einem spektakulären Neubau und dem alten Sudhaus von 1903 eröffnet sich ein erster Blick auf das markante Stadtpanorama.

Die Johanniterkirche aus dem 12. Jahrhundert wurde im November 2008 als Museum neu eröffnet. Das umfassend sanierte Gebäude bildet die ideale Heimstatt für die bedeutende Sammlung Alter Meister in der Sammlung Würth, die den ehemaligen Fürstlich Fürstenbergischen Bilderschatz sowie zahlreiche Neuerwerbungen umschließt. Seit Januar 2012 bereichert die "Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen ("Schutzmantelmadonna")" von Hans Holbein der Jüngere die exquisite Sammlung. Seit Mitte Oktober 2013 wird der Falkensteiner Altar vom Meister von Meßkirch präsentiert, der zu den bedeutendsten Künstlern der altdeutschen Malerei gehört. Die meisten Tafelbilder entstammen einer Zeit, aus der auf Grund des in Schwaben besonders radikal durchgeführten Bildersturmes nur äußerst selten Bilddokumente überliefert sind.
Dem individuellen Rundgang durch die Ausstellung folgte ein kurzer Fußmarsch über die Henkersbrücke, durch den „Froschgraben“, vorbei am neuen Einkaufszentrum (ehemals Jugendstrafanstalt) und über eine Freitreppe hoch zum Mittagessen im Gasthaus Sonne.

Gut gestärkt begaben sich die Turner bei inzwischen idealerem Ausflugswetter auf eine gut 1½ stündige Altstadtführung. Zunächst kurz in die Gelbinger Vorstadt und anschließend zum Marktplatz. Dieser wird von unterschiedlichsten Bauwerken umfasst und dominiert von der großen Freitreppe unterhalb der Kirche St. Michael (dort im Sommer Freilichtspiele). Gegenüber befindet sich das repräsentative Rathaus im Geschmack der Zeit von 1728, nach einem Brand am Ende des Krieges in 1955 wieder originalgetreu aufgebaut. Besonders hübsch hier der Aufgang sowie der Ratssaal. Die Kirche St. Michael beeindruckt mit ihren unterschiedlichen Bauformen und reicher Innenausstattung. In der Oberen Herrngasse 11 erlaubt der großzügige Eigentümer den Zugang zum Erdgeschoss mit einer sog. Haller Halle. Ein Haller Bock, eine das gesamte Haus tragenden Stütze aus mächtigen Baumstämmen sowie einer Deckenbemalung mit silbernen Sternen auf blauem Grund waren zu bestaunen.
Über den steinernen Steg gelangten die Teilnehmer zum Kocher mit dem „Grasbödele“ und der alten Stadtmühle. Hier feiern die Haller Salzsieder an Pfingsten ihr großes Fest mit Spiel und Tanz. Vorbei am hölzernen Globe-Theater endete der Rundgang am Cafe Ableitner, wo der gelungene Ausflug in die alte Salzstadt mit einer gemütlichen Kaffeestunde seinen Abschluss fand.
Veröffentlicht am 18.05.2014