„Bunkerwelten Feuerbach“:

Traum vom „begehbaren Stollen“ am Bahnhof geplatzt

Ein rares altes Foto zeigt, wie der Stollen unter dem Feuerbacher Bahnhof aussah. Foto: Verein Schutzbauten e.V. Bild 1 von 1: Ein rares altes Foto zeigt, wie der Stollen unter dem Feuerbacher Bahnhof aussah. Foto: Verein Schutzbauten e.V.

Seit Jahren ist dem Feuerbacher Verein „Schutzbauten e.V.“ bekannt, dass unter dem Bahndamm in Feuerbach zwischen dem Bahnhofsgebäude und der Bahnüberführung ein Stollen existiert. Die Baumaßnahmen dafür wurden Mitte der 40er Jahre abgeschlossen.

Seit der Zeit der Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes anfangs der 70er Jahre gibt es Berichte, dass man auf diesen Stollen stieß, was jedoch wieder in Vergessenheit geriet. Auch aus den Unterlagen ging nicht hervor, wie mit dem Stollen weiter verfahren wurde. Im Zuge des Baues einer neuen Fußgängerunterführung bei den aktuell anstehenden „Stuttgart 21“-Bauarbeiten durch die Deutsche Bahn am Feuerbacher Bahnhof würde man nun wohl zwangsläufig auf diesen Stollen stoßen müssen. Der Verein Schutzbauten setzte deshalb die Bahn davon in Kenntnis und versorgte die entsprechenden Stellen mit Planungsunterlagen, die ihm vorliegen. Der Verein konnte den Bauingenieuren anhand der Pläne aufzeigen, dass sie zwangsläufig bei den Arbeiten auf diesen Stollen treffen würden.

Bei der Suchbohrung der Deutschen Bahn trat die Ernüchterung zutage.Der Verein hegte den Wunsch, diesen Stollen - wenn denn technisch machbar - als weiteres Bauwerk ins Ensemble der „Bunkerwelten Feuerbach“ einzugliedern: Tiefbunker, Winkelturm - und der „neue“ Stollen. Da es keine verlässlichen Unterlagen gab, begann die Bahn im Oktober mit einer Suchgrabung. Dazu wurde ein Teil der Stützmauer für das Erdreich entfernt und der Stollenzugang gefunden. Dieser war abgemauert. Aus der Mauer ragte ein Rohr heraus, aus dem Betonreste herausquollen - damit war es zur Gewissheit geworden: Der Stollen war bei den Baumaßnahmen in den 70er Jahren mit Beton verfüllt worden und existiert als Stollen wohl nicht mehr.

„Leider ist damit unser Traum geplatzt, ein weiteres attraktives Bauwerk integrieren zu können. Wir haben aber ein Foto des Stollens - dies, sowie die Pläne, können wenigstens teilweise ein Bild davon abgeben, wie es damals dort ausgesehen hat.“, so Edeltraud John vom Verein Schutzbauten.


Weitere Infos: www.schutzbauten-stuttgart.de

Ein alter Plan, auf dem der Stollen verzeichnet ist. Fotos: Verein Schutzbauten e.V., Rundbrief Februar 2015
Veröffentlicht am 16.02.2015