Beim Herbstkonzert einmal um die ganze Welt

„MSF 1899“ lud Passagiere zu musikalischer Weltreise in die Festhalle ein

Gate: Festhalle Feuerbach, boarding time: 18 Uhr - Flug „MSF 1899“ ist startbereit! Gutes Flugwetter am 14.11.! Nach einer Schweigeminute wegen der Ereignisse in Paris begeben sich die Zuschauer mit Kapitän Valdis Bizuns und der Crew an Bord der „MSF 1899“ auf das Rollfeld, um sich für den Abflug fertig zu machen.

Aus der Bordkamera ist der Abflug zu sehen. Die Audio-Visuelle Show zeigt den Abflug vom Stuttgarter Flughafen. Nach dem Start und Erreichen der Reiseflughöhe wandert der erste Blick auf die Donau im Abendlicht der roten Sonne am Himmel, bei den Klängen des Konzertwalzers Donauwellen - komponiert von dem Militärkapellmeister Iosif Ivanovici. Erstmals aufgeführt wurde dieser Walzer 1889 bei der Weltausstellung in Paris und wurde sogleich die mit Abstand bekannteste Komposition des 1845 in Rumänien geborenen Ivanovici.

Nach nun schon einiger Flugzeit ist man in den USA angekommen. Das Stück „Oregon“ von Jacob den Haan begleitet die Passagiere auf der „Northern Pacific Railroad“-Route. Diese Schienenverbindung zwischen dem Pazifischen Ozean im Westen und dem Lake Michigan im Nordosten sollte große Flächen für Land- und Forstwirtschaft, Viehhaltung und Bergbau erschließen. Entlang der Strecke gibt es vieles zu sehen: Mit dem Sonnenaufgang im Rücken geht es vom Startpunkt Portland, der größten Stadt Oregons aus weiter zu den Indianerreservaten. In Idaho dominiert der Bergbau das Landschaftsbild und in Montana genießt man die unendliche Weite, die so typisch ist für die USA. Nach insgesamt 3500 gefahrenen Kilometern kommen wir schließlich in Chicago an. Chicago ist mit 2,7 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt der USA. Und dementsprechend herrscht hier absolutes Großstadtgetümmel.Bei einem Aufenthalt in den USA ist ein Besuch in einem Jazz-Club ein Muss. Mit der Moonlight Serenade von Glenn Miller in ganz besonderer Atmosphäre.Die Moonlight Serenade ist ein perfektes Beispiel für den vielzitierten amerikanischen Big-Band-Sound aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Den Titel verdankt dieses Stück der Tatsache, dass die Erstveröffentlichung auf der Rückseite der Platte „Sunrise  Serenade“ stattfand und somit das Thema des Mondscheins als Kontrast zum Sonnenaufgang eingesetzt wurde.

Nach einem länger andauernden Aufenthalt in Nordamerika geht die Reise weiter zur „Wiege der Menschheit“ – dem spannenden und faszinierenden und auch sehr geschichtsträchtigen Kontinent Afrika. Mit den typischen Klängen afrikanischer Trommelrhythmen beschreibt die „African Symphony“, von dem amerikanischen Sänger und Pianisten Van Allen Clinton McCoy, diese faszinierende Welt. Ein mitreißender Blick auf die weiten Landschaften Afrikas und der dort lebenden wilden Tiere: Löwen, Schakale, Geparden, Giraffen und viele mehr.
Klezmer Classics in den Staaten Osteuropas ist das nächste Reiseziel. Klezmer Classics von Johann de Meij. Klezmer – eine Wortzusammensetzung aus „kley“ und „zemer“ – aus dem Jiddischen wörtlich übersetzt: „Gefäß“ und „Musik“, was im modernen Hebräisch „Musikinstrumente oder Musikanten“ heißt – ist die traditionelle Blasmusik der jiddisch sprechenden Bevölkerung Osteuropas.

Nach einem Snack in der Bordküche geht der Flug weiter in die Karibik, in ein mitreißendes Abenteuer-Spektakel von Hollywood-Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Gore Verbinski. Pirat Captain Jack Sparrow, der das Piratenschiff Black Pearl wieder in seinen Besitz bringen will und dabei auf Will Turner trifft, welcher die entführte Elizabeth Swann retten will. Die Filmmusik "Fluch der Karibik" wurde von Hans Zimmer komponiert. Augenklappe runter, Säbelschwert zücken und mitten rein ins Getöse.

Der Kapitän Valdis Bizuns steuert die „MSF 1899“ in sein Heimatland Lettland. Ziemelblazmas Romance von Raimonds Pauls lädt zu einem Blick auf die Nordlichter ein. Der Komponist ist sehr berühmt in Lettland. Ein Stück für Solotrompeten.

Die MSF 1899 fliegt zu ihrem neuen Ziel nach New York und wir hören die Klänge der New York Ouvertüre von Klees Vlak. Auf der Tour durch die pulsierende Metropole New York beginnt der Rundgang mit einem ersten Blick auf Manhattan beim Landeanflug auf den Kennedy-Flughafen. Nach der sicheren Ankunft erkundet man als erstes den Battery-Park im frühen Morgen durch Midtown Manhatten und lässt das hektische Treiben dieser Stadt wirken. Dabei besucht man die größte neogotische katholische Kirche der USA und den erzbischöflichen Sitz New Yorks – die St. Patrick’s Kathedrale und genießt den dort dargebotenen gregorianischen Choral. Weiter der 5th Avenue folgend, kommt man in Harlem an. Dort geht man in einen Jazz-Club und lässt die in diesem Viertel herrschende Atmosphäre während eines dargebotenen Trompeten-Solos wirken. Schon wieder an den Rückweg denkend verbringt man den Sonntagnachmittag im Central Park, wobei der Parkwächter auf seinem Pferd vorbeireitet. Abends kehrt man nach Downtown und die glitzernde Welt des Broadways zurück. Der niederländische Komponist und Musiker Kees Vlak hat mit dieser Konzertouvertüre nicht nur ein Porträt der faszinierenden Stadt New York mit ihrem pulsierenden Leben geschaffen, sondern auch ein besonderes musikalisches Erlebnis inspiriert durch die Musik großer amerikanischer Komponisten.

Beim Rückflug nach Stuttgart begleiten die Passagiere die Melodien von What a wonderful world, eindrücklich gesungen von Louis Armstrong. Er singt von den alltäglichen kleinen Glücksmomenten, die in der – doch oft hektischen – Zeit keine Beachtung mehr finden: von der Natur, der Sonne, von Freundschaften. Die „MSF 1899“ landet ohne Turbulenzen auf der Rollbahn.

Die Crew der „MSF 1899“ unter der Leitung Valdis Bizuns verabschiedet sich und das Publikum verlässt die Festhalle ohne Jetlag. Dank geht an Marion Berger für die Präsentation, Co-Pilot Matthias Berger für die Filme, Evelyn Ramisch Chefstewardess und Moderation und Gaby Neumann, die die Dekoration übernommen hat.
Veröffentlicht am 20.11.2015