Es wurde zwar gerade rechtzeitig vor dem Umzug wieder trocken, dennoch hielt das kalt-regnerische Wetter am vergangenen Freitag, den 11.11., einige davon ab, am diesjährigen St.-Martinsumzug teilzunehmen.
Fritz Weber, Sprecher des Bürgervereins Feuerbach, schätzte, dass insgesamt deutlich unter 500 Kinder, Eltern und Grosseltern teilgenommen haben. Im Vergleich zu den geschätzten 1000 vom letzten Jahr also weniger als die Hälfte - was aber der Intensität und dem Zauber dieser schönen alten Tradition nicht im mindesten schadete.
Während am frühen Nachmittag die Helfer den Hof der altehrwürdigen evangelischen Stadtkirche St. Mauritius mit klammen Fingern und bei strömendem Regen, mit bunten elektrischen Girlanden schmückten, war es zum Beginn des St. Martin-Umzuges, um 18.30 Uhr, zwar noch kalt, aber wieder - rechtzeitig - trocken. Das Jugend-Orchester des Musikverein Feuerbach e.V. intonierte die ersten Lieder zur Laternenzeit. Der prächtige St.-Martinsritt-erfahrene 23-jährige Schimmel „Moritz“ vom Reit- und Fahrverein Kräherwald e.V. wartete geduldig mit seiner Reiterin Lena Athenstädt, um routiniert und mit stoischer Ruhe St. Martin und die rund 350 - 400 Kinder mit Eltern, Omas und Opas von der Elsenhans-, über die Leobener-, Burgenland- und Klagenfurter Straße zum Kelterplatz zu geleiten. Es war diesmal sein letzter Ritt, nächstes Jahr kommt er in den wohlverdienten Ruhestand auf eine Koppel.
Mit stimmungsvollen Liedern unterhielt hier das Harmonika-Orchester den farbenprächtigen Zug mit seinen jungen Akteuren. Nach kurzem Verweilen und Gelegenheit zum „Fotoshooting“ mit St. Martin und Ross, führte der kurze Anstieg hinauf zum bunt beleuchteten Hof von St. Mauritius.
Reinhold Käpplinger vom Bürgerverein Feuerbach empfing die Kinder, verlas Gedichte, lobte die vielen verschiedenen Basteleien rund um die Laternen und stimmte mit den jungen Sängerinnen der Mauritiuskantorei, begleitet vom Posaunenchor des CVJM bekannte Lieder an. Jung und alt sangen kräftig mit und gegen die Kälte an. Dann wusste Mechthild Alber von der katholischen St. Josefs-Gemeinde die Kinderschar mit der Geschichte vom barmherzigen römischen Soldaten Martin, der seinen roten Mantel mit einem frierenden Bettler am Wegesrand teilte, geradezu zu fesseln. Viele Kinder unterschiedlicher Nationalitäten genossen das gemeinsame Singen. Eine höchst stimmungsvolle Atmosphäre verbreitete sich, die bei den Kindern nur noch durch den erwartenden Genuss der St. Martins-Männchen aus süßem Hefeteig gesteigert werden konnte.
Zuvor dankte die Vorsitzende des Bürgervereins Feuerbach, Ruth Maier, den vielen Helfern, Musizierenden und Sponsoren für ihr Engagement und ihre Hilfe.
Ein stimmungsvoller St. Martins-Umzug, doch noch begünstigt von trockener Witterung, ging so schließlich frohgestimmt zu Ende.
Veröffentlicht am 14.11.2016