Beim SPD-Frühjahrsempfang Feuerbachs am vergangenen Montag ging es konkret zur Sache. Ortsvereinsvorsitzender Sven Baumstark begrüßte die mehr als 100 Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen des Stadtteils.
Es sollte aber nicht nur bei guten Gesprächen bleiben. Mohammad al Sheikali, Journalist, der aus Syrien fliehen musste, eröffnete die Bilderausstellung „Unsere Heimat Syrien“. Zu oft wird die Geschichte hinter der Geschichte vergessen. Flüchtlinge lassen oftmals Verwandte und Freunde zurück. Bilder geben diesen Schicksalen Ausdruck.
Frank Sell, Betriebsratsvorsitzender bei Bosch in Feuerbach, berichtete von den Herausforderungen, vor denen der Industriestandort steht. Die Produktionsarbeitsplätze machen mittlerweile weniger als ein Viertel der 14000 Beschäftigten am Standort aus. Die befristeten Beschäftigungsverhältnisse haben derart überhandgenommen, dass man von einer konjunkturellen Maßnahme nicht mehr sprechen kann. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hangeln sich von einer Befristung zur anderen.
Der Standort stehe auch im direkten Wettbewerb um Arbeitskosten und Effizienz mit anderen europäischen Standorten. Bosch-Feuerbach brauche eine Perspektive, so Sell. Niemand wisse genau, wie es mit dem Diesel weitergehe. Die Politik müsse endlich Klarheit schaffen.
Andreas Büchner, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Feuerbach, dankte Sell für den engagierten Vortrag. Die SPD-Feuerbach werde sehr genau beobachten, ob die Große Koalition Ernst mache mit der Eindämmung der grundlos befristeten Arbeitsverträge. Man werde die eigene Partei immer wieder an den Koalitionsvertrag erinnern.