Eine Erfolgsgeschichte wird 20 Jahre alt

In der Tafel Feuerbach verkaufen Beschäftigte mit Behinderung und Ehrenamtliche gemeinsam

Foto: bhz. Geehrt wurden die Ehrenamtlichen, dies seit der ersten Stunde dabei sind – (von links) Monika Brosi, Helga Jaiser, Doris Staib. <br>Rechts Michael Langer, Leiter der Tafel Feuerbach bei Gründung, heute Technischer Leiter des WerkHaus Feuerbach, zu dem die Tafel zählt. Bild 1 von 1: Foto: bhz. Geehrt wurden die Ehrenamtlichen, dies seit der ersten Stunde dabei sind – (von links) Monika Brosi, Helga Jaiser, Doris Staib.
Rechts Michael Langer, Leiter der Tafel Feuerbach bei Gründung, heute Technischer Leiter des WerkHaus Feuerbach, zu dem die Tafel zählt.

Seit 20 Jahren bietet die Tafel Feuerbach sozial benachteiligten Menschen die Möglichkeit, Lebensmittel und einige andere Waren zu stark reduzierten Preisen einzukaufen.

Das Besondere an dieser Tafel ist, dass hier hauptsächlich Menschen mit Behinderung arbeiten. Unterstützt und begleitet werden sie von Ehrenamtlichen und zwei Gruppenleitern. Das Angebot umfasst Obst, Gemüse, Milchprodukte, Konserven und Backwaren und wird von den Einzelhändlern, Lebensmittelmärkten, Metzgereien, Drogeriemärkten und Bäckereien der Umgebung gespendet – zumeist, weil sie im Handel nicht mehr verkauft werden können, jedoch uneingeschränkt für den Verzehr geeignet sind.An den Verkaufstagen sammeln Ehrenamtliche und Mitarbeitende des bhz frühmorgens die Ware ein. Diese wird in der Hohnerstraße sortiert und für den Verkauf im Laden vorbereitet, der dann um 10:00 Uhr öffnet.

Zu den Kunden zählen Menschen, die Hartz IV erhalten oder deren Einkommen die Bemessungsgrenze der Sozialhilfe nicht übersteigt. Die Bedürftigkeit muss durch einen Einkommensnachweis oder einen Renten- bzw. Sozialhilfebescheid nachgewiesen werden, die Kunden erhalten einen nicht übertragbaren Einkaufsausweis, der bei jedem Einkauf vorgewiesen werden muss. Alle Altersgruppen sind vertreten – Rentner und Studenten; Langzeitarbeitslose, Flüchtlinge und auch Alleinerziehende.

„Im Schnitt kaufen bei uns täglich 80 bis 100 Menschen ein“, sagt Michael Langer, der die Tafel Feuerbach aufgebaut hat und heute Technischer Leiter des WerkHaus Feuerbach des bhz ist, „diese Zahl ist seit Langem ziemlich konstant.“ Während der „Flüchtlingskrise“ seien vorübergehend mehr Menschen gekommen, mittlerweile habe sich die Kundenzahl aber wieder auf das langjährige Mittel eingependelt. Da die Verkaufsfläche begrenzt ist, können immer nur zehn bis 15 Kunden auf einmal in den Laden. Ist der Andrang groß, müssen die übrigen warten. Damit alle gleichermaßen etwas bekommen, wird gegebenenfalls die Menge, die pro Person eingekauft werden kann, begrenzt.

Wenn auch die Zahl der Besucher und der Ehrenamtlichen über die Jahre hin relativ gleich geblieben ist, haben sich die Anforderungen an die Tafeln stetig verändert, berichtet Langer. Zahlreiche gesetzliche Bestimmungen, insbesondere in Bezug auf Hygiene und Dokumentation, seien hinzugekommen oder verändert worden. Dem Qualitätsmanagement werde eine große Bedeutung beigemessen; die Tafel Feuerbach ist nach DIN 9001/2015 zertifiziert. Geleitet wird die Tafel Feuerbach von zwei hauptamtlichen Mitarbeitenden, Träger ist das bhz Stuttgart e.V. in Zusammenarbeit mit der Schwäbischen Tafel e.V. und den Kirchengemeinden in Stuttgart-Feuerbach und Umgebung. 30 bis 35 Ehrenamtliche helfen mit, zum „festen Stamm“ zählen zehn bis 15. Etliche sind bereits von Anfang an dabei und werden anlässlich des Jubiläums eine besondere Ehrung erhalten.

Adresse der Tafel Feuerbach:
Hohnerstr. 21, 70469 Stuttgart-Feuerbach

Öffnungszeiten:
Montag: 13:00 bis 15:30 Uhr
Dienstag bis Freitag: 10:00 bis 12.00 Uhr und 14:00 bis 15:30 Uhr; freitags bis 15:00 Uhr.

Ihr Ansprechpartner bei Rückfragen:
Leonie Seidel, Sozialwirtschaft, Heigelinstraße 13, 70567 Stuttgart-Fasanenhof, Telefon: (0711) 7 15 45 49, leonie.seidel@bhz.de

Veröffentlicht am 24.07.2018