Die Banane darf uns nicht Banane sein

Die Feuerbacher Fairtrade-Gruppe zeigte beim „Banana Fairday“ letzten Freitag, wie wichtig ein Umdenken ist

'Die drei von der Bananenstelle' bei ihrer Aktion am vergangenen Freitag im Ortszentrum von Feuerbach. Foto: feuerbach.de, Privat (Aufs Bild klicken, um Galerie zu öffnen) Bild 1 von 4: 'Die drei von der Bananenstelle' bei ihrer Aktion am vergangenen Freitag im Ortszentrum von Feuerbach. Foto: feuerbach.de, Privat (Aufs Bild klicken, um Galerie zu öffnen)

Nur jede 10. Banane in deutschen Supermärkten ist fair gehandelt. Konventionelle Bananen dienen als Lockvogelangebote und sind häufig pestizidbelastet. „Das muss sich ändern“ fordert die Fairtradegruppe Feuerbach und machte sich am Freitag auf dem Weg, die Feuerbacher Verbraucher aufzuklären.

Zum bundesweiten diesjährigen „Banana Fairday“ am 28. September wollte die Fairtrade Steuerungsgruppe über die prekäre Situation im Bananenanbau aufklären und von Feuerbacher/innen wissen: „Welcher Supermarkt soll Vorreiter sein und sein Angebot auf 100% fair gehandelte Bananen umstellen?“ Als Kostprobe gab es eine biofaire Banane und Stimmzettel für ein Online-Voting.

Mehr als 9.000 Menschen haben bereits ihre Stimme abgegeben. Voten auch Sie unter www.bananafairday.de und leiten Sie den Aufruf an Freunde und Verwandte weiter! Sie müssen sich nicht registrieren oder Ihre Kontaktdaten angeben – ein Klick genügt und schon zählt Ihre Stimme.

Warum gibt es die Kampagne?
In Deutschland ist nur jede zehnte Banane fair gehandelt. Bananen dienen als billiges Lockmittel. Unter dem Preisdruck leiden besonders die Produzent*innen am Anfang der Lieferkette, deren Einkommen kaum zum Überleben reicht. „Wir wollen fairen Handel und bessere Arbeitsbedingungen im Anbau, kein Lohndumping auf den Plantagen, keine Kinderarbeit und keine Pestizide!“ postulieren Susanne Ramp, Nora Papajewski und Fritz Arnold von der Steuerungsgruppe.
Die Chemiekeule vom Anbau ist noch im Supermarkt nachweisbar: Öko-Test bewertete die Rückstände an Schale und Strunk als gesundheitsgefährdend. Fairtrade-zertifizierte Bananen erhielten fast alle die Bestnote „sehrgut“. Fairtrade verbietet den Einsatz von hochgiftigen Chemikalien und fördert durch Zahlung eines Biozuschlags auch die Umstellung auf Bioanbau.

Fakt ist: Der faire Handel trägt zu nachhaltigerem Bananen-Anbau bei.
Stabile Mindestpreise sorgen für Planungssicherheit. Die zusätzliche Fairtrade-Prämie fließt in Projekte für besseres Abfall- und Wassermanagement, Methoden, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und Grundbedarfe, wie Bildung und Gesundheitsvorsorge. Die Produzentennetzwerke fördern die Wissenstransfer unter den Bauern, bieten Trainings an und steigern Qualität und Effizienz im Anbau. Diese Maßnahmen helfen, die Erträge zu steigern und den Wasserverbrauch und Düngemittel zu reduzieren, was die externen Kosten weiter senkt.

Tolle Nachricht für Arbeiter*innen, Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Kolumbien: Am 26. September hat Lidl bekannt gegeben, als erster Lebensmittelhändler in Deutschland sein Bananensortiment auf 100% Fairtrade umzustellen. Welcher Supermarkt zieht nach? Wie geht es weiter? Dank der zahlreichen Unterstützung beim Voting und mit bundesweiten Aktionen konnte Fairtrade ein deutliches Zeichen für Fairness setzen und geht jetzt in die Gespräche mit den Supermarktketten. feuerbach.de wird über die Ergebnisse berichten.

100 Prozent fair gehandelte Bananen gibt es in Stuttgarter Weltläden, so auch an der Planie, und hier in Feuerbach bei Lidl und ORGANIX.

Veröffentlicht am 02.10.2018