Überraschend, tiefsinnig, zum Schmunzeln:

Künstlershow "artspotschauer" feierte Premiere in Feuerbach

Künstlershow artspotschauer in der Feuerbacher Bismarckschule. Fotos: Privat. Zum Öffnen der Bildergalerie bitte Bild anklicken Bild 1 von 4: Künstlershow artspotschauer in der Feuerbacher Bismarckschule. Fotos: Privat. Zum Öffnen der Bildergalerie bitte Bild anklicken

Unkonventionell zu sein, zudem pfiffig und kurzweilig – mit diesem Versprechen sind am vergangenen Wochenende 16 Mitglieder der Künstlervereinigung fundus artifex zur Premiere ihrer Show artspotschauer in der Feuerbacher Bismarkschule angetreten.

Ziel: Ihre Werke anders zu präsentieren als gewöhnlich, in zwei- bis dreiminütigen Spots, die mehrere künstlerische Ausdrucksformen zusammenbringen und ineinander verweben. Eine Feuerbacherin unterbrach für die zwei Abende extra ihren Ruhestand.

Im vergangenen Jahr hatte die Malerin und Autorin Sibylle Sophie ihren Abschied gefeiert, nun kehrte sie für vier Auftritte auf die Bühne zurück. Begleitet von der Darstellerin Dragana Drachentochter, die gemeinsam mit Lavea Feuerlilie charmant und gut gelaunt das NANU-Traumtheater aus Esslingenrepräsentierte, las Sibylle Sophie Gedichte zu zwei ihrer Malereien. „Ich habe mich früher nur einmal mit einer anderen Künstlerin gemeinsam betätigt. Die Form, in der wir das jetzt gemacht haben, war gut, richtig gut“, sagte die Feuerbacherin und strahlte. „Schön, dabei gewesen zu sein. Die Kunst ist noch immer meine ganz persönliche Erfüllung.“
Ihre Zufriedenheit teilte sie sich mit den anderen Protagonisten. Der Kunstmaler Armin Witt zog seinGemälde „Starre Zeit“ zu einem Song von Pink Floyd über die Bühne, der Moderator Christian Ignatzisprach dazu einen Text ein. Der Fotograf Oliver Witt war mit seiner Wutbox vertreten, die Performance- Künstlerin Patricia Otte zeigte datenkritische Videokunst, die Bildende Künstlerin Tatjana Wi kämpfte mit Plumpi, einer Marionette von Ragnar, dem Puppenspieler, um einen Pinsel, die Schriftsteller Regina Störk und Marc Bensch lieferten sich ein amüsantes Leseduell. Musik kam von Thilo Morningstar, dem„singenden Platzwart“ mit Gitaerre und Mundharmonika. Auch Störk trat als Sängerin auf, mit demSong „Mein Körper und ich“, passend zu einem Werk der Bildenden Künstlerin Bri Alma, die auch mit einem Tangospot vertreten war, Regie führte und die Ursprungsidee zu artspotschauer entwickelte.

„Wunderbar, wenn ein lang geplantes und hart erarbeitetes Projekt endlich zur Aufführung kommt“,zog Bri Alma Bilanz und berichtete von durchweg positiven Rückmeldungen aus dem Publikum. „Die Zuschauer haben uns bescheinigt, dass sie sich sehr unterhalten gefühlt haben, dass es überraschend,tiefsinnig und zum Schmunzeln war.“ Auch Klaus „Kadée“ Eberhardt, der Präsident von fundus artifex, der in der Rolle des geheimnisvollen Innspiratoors durch den Abend führte, war zufrieden. „Unser Zielwar es und ist es weiterhin, neuartige kreative Wege zu finden, alle vier Formen der schönen Künste zu verknüpfen. Ich denke, das ist uns bei der Premiere ganz gut gelungen.“

Nun richten die Akteure ihren Blick nach vorn. Der Filmemacher Graf M. und seine Regieassistentin Alyssa Fuhrmann-Eberhardt haben Material für eine Dokumentation gesammelt, die im November fertig sein soll. 2019 soll es weitere Aufführungen der jetzt gezeigten Show geben, für 2020 ist eine Fortsetzung von artspotschauer geplant. „Das war erst der Anfang“, sagt Klaus „Kadée“ Eberhardt. Wir haben noch viel vor."

Veröffentlicht am 23.10.2018