Mit wachen Kinderaugen durch Feuerbachs Historie

Bürgerverein Feuerbach führte Kids auf spannende Spuren in die Vergangenheit

Fotos: Bürgerverein Feuerbach e.V. Bild 1 von 2: Fotos: Bürgerverein Feuerbach e.V.

Nichts geringeres als ein „Talkrabben-Diplom“ winkte den Kindern zwischen sieben und zwölf Jahren zur Belohnung für das Erkennen von historischen Zielen in Feuerbach.

Dabei bot der Bürgerverein Feuerbach am vergangenen Samstag unter fachkundiger Federführung seiner Mitglieder Dr. Annette Schmidt (Kunsthistorikerin) und Jutta Sailer-Paysan (Grafik-Designerin), ein ebenso anspruchsvolles, wie unterhaltsames Programm für Jung und Alt.

Am Wilhelm-Geiger-Platz starteten bei besten Wetterbedingungen zum Vormittagstermin vierzehn Kinder und elf Erwachsene und am Nachmittag vierzehn und sechs Kinder bzw. Erwachsene zu einer Entdeckungstour mit Diplom als Belohnung. In einer kurzen Einleitung erfuhren die erwartungsvollen Teilnehmer, Einzelheiten zum Feuerbacher Necknamen „Talkrabb“ und zum Ursprung des Namens Feuerbach, bevor der sehr ansprechend wirkende Fragebogen für den Erwerb des „Talkrabb-Diploms“ ausgehändigt wurde. Die auf den Fotos aufgezeigten Merkmale an Häusern und Plätzen sollten die Kinder im Laufe des Stadtspaziergangs finden und den Standort auf dem Dokument eintragen.

Am Rathaus war der Start, die Feuerwache und das alte „Waaghäusle“ folgten. Weiter ging es, vorbei am Hallenbad in die Burgenlandstraße. Hier entdeckten die Kinder und ihre Begleitung die sog „ Feuerbach-Häuser“, kostengünstige Modellhäuser der Firma Fahrion und erfuhren, warum und für wen sie um 1900 gebaut wurden. Auf dem Weg zum Stadtpark „Alter Friedhof“ mussten die christlichen Kirchen gefunden werden, die so gar nicht typisch wie Kirchen aussehen. Im Alten Friedhof standen sie staunend vor dem riesigen Mammutbaum und hörten die Geschichte, weshalb 4.000 Mammutbäume nach Württemberg kamen. Beim Rundblick am Himmel entdeckten einige besonders Pfiffige schon ein weiteres Ziel ihrer Ratetour in der Ferne: den Wetterhahn auf der Stadtkirche St. Mauritius. Aber zuerst fesselten die kompetenten Stadtführerinnen Jung und Alt mit Erkenntnissen zur ältesten befestigten Straße in Feuerbach und was die mit Asterix und Obelix (und den Römern) zu tun hat. In der Walterstraße staunten sie über das älteste Gebäude Stuttgarts. Sie hörten, warum die älteste Schule direkt neben der Kirche erbaut wurde. Am Schluss ging es mit Erzählungen zum Feuerbacher „Schaffle“ in die Brandgasse zum Taglöhnerhaus und zum früheren Kolonialwarenladen. Überall Anekdoten und Geschichten. Und das Besondere: Es war so spannend, dass kein Kind aufgab, sondern alle haben die zweistündige Führung durchgehalten, mit Feuereifer ihre Diplome ausgefüllt und mit dem Talkrabbenstempel versehen bekamen.

Es waren rundum gelungene Führungen, die die Verantwortlichen geradezu verpflichten, diese 2019 zu wiederholen.

Veröffentlicht am 25.10.2018