SV Stuttgarter Kickers I - Hbi W/F I 29:33 (13:16)

Arbeitssieg der weiblichen C1-Jugend im Stuttgarter Lokalderby

Der Besuch bei den Blauen in Möhringen in der Rembrandthalle am letzten Sonntag gestaltete sich für die weibliche C1 der Hbi Weilimdorf/Feuerbach anders als gedacht.

Natürlich war man gewarnt, hatte man im Hinspiel vor knapp sechs Wochen schon die positive Entwicklung der Kickers mit ihrem schnellen und ballsicheren Spiel in ihrem ersten Jahr Oberliga gesehen. Wenn die Mädels aus dem Stuttgarter Norden aber ihre eigene spielerische Stärke auf die Platte bringen, sollte es eine machbare Aufgabe werden.

Die Hbi startete allerdings sehr unsicher und unkonzentriert in das zur Mittagszeit stattfindende Spiel gegen die Stuttgarter Kickers in der harzfreien Rembrandthalle. Und so konnten die Gastgeberinnen gleich mit 1:0 in Führung gehen. Doch die Hbi zog mit einem Tor durch Maren Keil nach, die heute mit 13 Toren die Torschützinnenliste anführte. Ungewöhnlich für beide Mannschaften war das langsame Tempo, was heute den Zuschauern geboten wurde, sind doch eigentlich beide Mannschaften für Ihre schnelle Spielweise bekannt. So ging es in der ersten Halbzeit zunächst hin und her, keine Mannschaft konnte sich absetzen, bis sich die Nordstuttgarterinnen in der 10. Minute einen Zwei-Tore Vorsprung erarbeiteten. Dies veranlasste den Trainer der Stuttgarter Kickers sogleich seine Auszeitkarte zu ziehen. Doch die Mädels aus dem Stuttgarter Norden vergrößerten durch Maren Keil und Sophie Hilf den Abstand durch drei Tore in Folge zum 4:8. Mit diesem Vier-Tore-Abstand ging es nun den Rest der ersten Halbzeit weiter. Sobald die Kickers auf zwei Tore herankamen, gaben die Gäste Gas und vergrößerten den Abstand wieder auf vier Tore. Unter anderem durch zwei Tore von Lea Grießer am Kreis, die durch starke Druckpassanspiele von Nadine Frohna und von Sophie Hilf einnetzen konnte. So stand es zur Pause 13:17 für die Hbi.

Zurück aus der Kabine ging das etwas träge wirkende Spiel weiter wie in der ersten Halbzeit. Man merkte den Mädels der Hbi zunehmend an, dass sie mit sich selbst unzufrieden waren, wollte heute doch kein richtiges Zusammenspiel aufkommen. Viele technische Fehler, die nicht nur auf das Harzverbot und den doch sehr glatten Hallenboden zu schieben waren, schlichen sich ein. Und so zog nun auch Hannes Diller beim Stand von 19:21 seine Grüne Karte. Zwischenzeitlich blitzte nun wieder das schnelle Spiel nach vorne auf. Marlene Fuchs im Tor warf einen präzisen Langpass auf Liliane Höbler und auch Konter über drei Spielerinnen, den Kira Stoll am Ende im Tor versenkte, zeigte, dass der Blick für die Mitspielerinnen durchaus vorhanden ist. Doch in der Abwehr taten sich die Mädels der Hbi heute schwer. Die Absprache in der 6:0 Abwehr stimmte einfach nicht und auch der körperliche Unterschied zwischen den Mannschaften führte in der zweiten Hälfte zu vermehrten 2-Minuten Zeitstrafen auf Seiten der Hbi. Doch der zwischenzeitliche Abstand von sieben Toren schmolz bis zur 45. Minute wieder dahin und die Anzeigetafel zeigte ein 26:30, was zu einer weiteren Auszeit der Hbi führte. Doch die Worte des Trainers verhallten und beim Stand von 28:30 in der 47. Minute nahmen die Gastgeberinnen ihre letzte Auszeit, witterten sie doch die Chance das Spiel zu drehen. Diese verhalf allerdings auch den Nordstuttgarterinnen zu einem entschlosseneren Auftreten. In der Abwehr nun sicher und im Angriff mit großem Zug zum Tor konnten sie innerhalb von zwei Minuten drei Tore in Folge zum 28:33 erzielen. Das letzte Tor zum 29:33 ging an die Stuttgarter Kickers.

Die Fans auf Seiten der Hbi waren sich einig. Kein sehr schönes Spiel, wenig Tempo, aber trotzdem gewonnen. Ein aus den USA angereister Fan: “Player of the match war heute eindeutig die Torhüterin. Tolle Paraden und auch zwei gehaltene 7-Meter. Aber auch sonst fand ich das Spiel sehr spannend.”

Richtig freuen konnten sich die Mädels heute nicht über ihren Sieg, waren sie doch unzufrieden mit sich selbst. Nun gilt es sich zu sammeln, zu analysieren und beim nächsten Spiel am 03.02.2018, um 15:00 Uhr in Österreich gegen den Tabellenzweiten Dornbirn wieder richtig Gas zu geben und auch die spielerische Stärke zu zeigen.


Für die Hbi Weilimdorf/Feuerbach spielten:
Im Tor: Marlene Fuchs
Feld: Lea Grießer (6), Joelina Kübler, Sarah Kraatz, Lara Holzapfel, Maren Keil (13/4), Nadine Frohna (3), Sophie Hilf (7), Liliane Höbler (1), Kira Stoll (3)
Auf der Bank: Hannes Diller, Jana Klein, Timo Deiner

Veröffentlicht am 23.01.2019