Zum zweiten Halbjahr des Schuljahres, nach den Faschingsferien, startet das Pilotprojekt „Musik für alle“ an fünf Stuttgarter Ganztagsgrundschulen, darunter auch der Bachschule in Feuerbach.
Alle Grundschulkinder an diesen Schulen werden dadurch an das aktive Musizieren herangeführt und lernen ein Musikinstrument zu spielen. Der vorhandene Musikunterricht an Grundschulen soll so vertieft und die Kinder zu einem lebenslangen aktiven Musizieren mit einem Instrument oder der eigenen Stimme hingeführt werden. Das Musizieren soll zudem die kognitive und emotionale Entwicklung fördern und die Kinder in der gesellschaftlichen Teilhabe stärken. Außerdem sollen sie in der Gruppe Freude beim Musizieren erleben.
Am Programm nehmen die Bachschule in Feuerbach, die Filderschule in Degerloch, die Grundschule Obertürkheim, die Pestalozzischule in Rohr und die Wilhelmsschule Untertürkheim teil. Sie wurden von einer interdisziplinären Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Schulverwaltungsamts, des Kulturamts, der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft und des Staatlichen Schulamts ausgewählt.
Isabel Fezer, Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, sagt: „Jedes Kind soll unabhängig von den zeitlichen und finanziellen Ressourcen seines Elternhauses die Chance haben, ein Instrument zu erlernen. Damit fördern wir die individuellen Bildungschancen sowie die gesellschaftliche Teilhabe. Und schließlich zeigt das, was Ganztagsgrundschulen leisten können.“
Kulturbürgermeister Dr. Fabian Mayer sagt: „Die Kooperation der städtischen Musikschule mit den Grundschulen ist sehr wichtig, um ein frühes Heranführen aller Kinder an Musik zu erreichen. So gewährleisten wir in Stuttgart eine breite musikalische Grundbildung, die ebenso die Chancen auf eine durchgängige musikalische Bildungsbiographie von der Grundschule über das Musikgymnasium hin zur Musikhochschule begünstigt.“
Thomas Schenk, Leiter des Staatlichen Schulamts Stuttgart, ist „hocherfreut und dankbar“ für die Pilotschulen: „Die Landeshauptstadt leistet hier Vorbildliches und setzt einen Schwerpunkt an der richtigen Stelle.“ Musizieren an der Schule führe zu einem hohen Mehrwert, sei identitätsstiftend und trage zum freundlichen Miteinander bei.
Zunächst wird in den ersten Klassen mit elementarer Musikpädagogik und einem sogenannten Musikkarussell begonnen, bei dem die Kinder unterschiedlichste Instrumente ausprobieren können. Im zweiten Jahr entscheiden sie sich für ein Instrument oder für das Singen. Der Instrumental- oder Gesangsunterricht findet in Kleingruppen statt. Damit erhalten die Kinder zusätzlich zum schulischen Musikunterricht eine musikalische Grundausbildung über die Dauer von zwei Jahren.
Das auf Dauer angelegte Programm wurde gemeinsam vom Schulverwaltungsamt, der Musikschule und der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft unter enger Beteiligung des Staatlichen Schulamts geplant. Lehrkräfte der Stuttgarter Musikschule setzen das Projekt in Abstimmung mit den Musiklehrkräften der Grundschulen in den Musikräumen vor Ort mit vorhandenen Instrumenten um. Die Musikschule stellt zudem Leihinstrumente zur Verfügung. Der Gemeinderat hat die Finanzierung an fünf Pilotgrundschulen sichergestellt.