„Auch Naturschützer fällen Bäume“, so Renate Kübler, Leiterin der unteren Naturschutzbehörde beim Amt für Umweltschutz der Landeshauptstadt Stuttgart in ihren Begrüßungsworten beim 182. Bürgertreff, zu dem der Bürgerverein Feuerbach am 19. Juni eingeladen hat.
Rund 50 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach e.V. trotzten den heißen Sommertemperaturen, um entlang des Panoramawegs am Lemberg die Fortschritte und sogar schon erste Ergebnisse der Umsetzung eines ehrgeizigen Artenschutzkonzeptes zu bewundern.
In enger Zusammenarbeit mit der Forstbehörde werden Flächen am Waldrand gerodet und frei gelegt, um spezielle Zonen für Pflanzen und Tiere, die auf trockenwarme und nährstoffarme Waldränder angewiesen sind, zu schaffen und/oder zurück zu gewinnen. Dabei wurden Bäume, wie die Robinie oder Scheinakazie gefällt und so schnell wuchernde Büsche, wie der Hartriegel entfernt. So verändern sich die Lichtverhältnisse für die Bodenregionen, gleichfalls wird die Zusatzdüngung der Erde durch abfallendes Laub verhindert. Es sind keine Prachtstauden für die die Räume geschaffen werden, sondern für eher unscheinbare Schönheiten, wie Färberginster, der gerade gelb blüht, Gold-Klee, der seltene Hügel-Klee, nickendes Leimkraut, die Erbsenwicke und verschiedene weitere besondere Saumarten, wie Petra Jentschke von der Naturschutzbehörde anschaulich erklärte.
Es ist eine komplexe Aufgabe, das Konzept durchzusetzen, treffen sich doch die Interessen, die ein befahrbarer Wirtschaftsweg erfordert (z.B. 4,5 m Durchfahrtshöhe), die der Forstwirtschaft und die der Naturschutzbehörde (Artenschutzkonzept). Das große Interesse an diesem ambitionierten Naturschutzprojekt auf Schilfsandstein am Rande des Naturschutzgebietes Greutterwald unterstrichen Fabian Schulmeyer, Leiter der Dienststelle Stadtwald und Untere Forstbehörde am Garten-, Friedhof- und Forstamt, und Revierleiter Christian Knecht in ihren Ausführungen. Ein besonderes Anliegen der Behörden ist, dass keinerlei Schnittgut mehr aus Gärten am Waldrand entsorgt wird und das Parken von Fahrzeugen entlang des Waldsaums unterbleibt.
Feuerbach kann am Rande des ohnehin reizvollen Panoramawegs ein herausragendes ökologisches Artenschutzprojekt mit Vorzeige-Qualität vorweisen.
Foto unten: Pflanzen des Trockensaumes