Schon mal einen ersten Blick in das neue Feuerbacher Schmuck- und Uhrengeschäft geworfen? Das Interesse der Feuerbacher an den Veränderungen in der Stuttgarter Straße 53 ist groß.
Kein Wunder: Als sich die vormaligen Inhaber Klaus und Renate Kohler im Sommer in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedeten, drohte auch das Traditionsgeschäft nach immerhin 108 Jahren aus dem Stadtbild zu verschwinden. Jetzt aber kommt mit Gunnar Meyers „Schmuckraum“ eine weitere, sehr lange Familientradition in den Stadtbezirk.
Vom Uhrmachermeister Kohler an den Goldschmiedemeister Gunnar Meyer geht nun der Stab in Sachen edlen Preziosen: Qualitätsschmuck und -uhren von namhaften Herstellern wie Junghans, Bernd Wolf, Quinn Scheurle, Dugena, Boccia, Rolf Cremer, Saint Maurice und Gerstner Pforzheim gibt es nun wieder im Sortiment. Das Augenmerk Meyers liegt aber auch auf dem individuell nach Kundenvorgaben gestalteten Einzelstück oder der Kleinserie: Edelsteine in der Augenfarbe der Trägerin oder des Trägers, ein ganz persönliches Erinnerungsstück an einen lieben Menschen, zeitgenössisches Design mit nostalgischen Anklängen – vieles ist möglich bei der Gestaltung aus Meisterhand.
Meyer erzählt von den frühesten erhaltenen Schmuckstücken der Menschheit, erhalten etwa in den Keltengräbern der Region. Die waren so viel mehr als nur kostbares Dekor: Sie spiegelten den Träger wieder, waren Talisman, Statussymbol und Zeichen der Abfolge der Generationen in einem. „Guter Schmuck ist für die Ewigkeit“ – sagt der Goldschmiedemeister daher auch.
Seine Liebe zu edlen Geschmeiden ist ihm praktisch in die Wiege gelegt worden. Auch sein Vater und sein Bruder sind Goldschmiede, Generationen zuvor waren Uhrmacher: „Insgesamt lässt es sich über sieben Generationen zurückverfolgen“, erzählt Meyer und zeigt ein Auftragsbuch aus dem Jahr 1851, geführt von seinem Ur-Ur-Urgroßvater. Er selbst hat 2007 seinen Meistertitel zum Gold- und Silberschmied und staatlich geprüfter Gestalter für Schmuck und Gerät erworben. Seit 2010 war er mit eigenem Goldschmiedeatelier in Böblingen selbständig, jetzt folgte der Schritt nach Feuerbach.
Was alles in Sachen Schmuck möglich ist, zeigt Gunnar Meyer mit seinem Meisterstück, ein schwerer Gelbgold-Armreif mit auswechselbaren Schmuckelementen und Kastenschloss. Die Zahl Sieben galt es darin umzusetzen und das Thema Farbe – beides spiegelt sich im Design wieder, das bei aller gestalterischer Strenge auf dem Goethe'schen Farbkreis basiert. Ein charakterstarkes Einzelstück ist so entstanden und eines, das eine ganze Geschichte erzählt.
Schmuckträume, die vielleicht in greifbarere Nähe rücken könnten, weil Meyer auch Altgold zu fairen Konditionen ankauft. So könnte aus den Schubladenfunden von vorgestern ein individuelles Schmuckstück auch für kommende Generationen werden. Neue Wege geht er auch dadurch, dass er neue Technologien wie die CAD-unterstützte Gestaltung zum Einsatz bringt. Sehr innovativ ist sein bis dato prominentestes Werkstück, die „Minerva“ für das Max-Planck-Institut Vaihingen: Als man dort ein künstliches Elfenbein entwickelte, erhielt Meyer den Auftrag, aus dem neuen Material einen repräsentativen Anhänger zu erschaffen.
„Noch nie waren wir so zentral gelegen wie jetzt!“ sagt er über den neuen Standort in der Stuttgarter Straße und ist auch selbst gerade in den Stadtbezirk umgezogen. Jetzt freut er sich auf die vielen neuen Begegnungen – im „Schmuckraum“ wie im Feuerbacher Alltag.
Schmuckraum
Goldschiedemeister Gunnar Meyer
Stuttgarter Straße 53
70469 Stuttgart
Telefon: 0711 94526550
E-Mail: info@schmuckraum.eu
Webseite: www.schmuckraum.eu
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag von 9.30 bis 13.30 Uhr
und von 14.30 bis 18.30 Uhr
Samstag von 9.30 bis 13.30 Uhr
Mittwochnachmittag geschlossen