In der aktuellen Corona-Krise tragen immer mehr Menschen im öffentlichen Raum Atemschutzmasken. Dadurch kann die Ansteckungsgefahr laut Einschätzung des Robert-Koch-Instituts reduziert werden.
Die Landeshauptstadt Stuttgart hält es für sinnvoll, wenn Bürgerinnen und Bürger beim Einkaufen oder im öffentlichen Nahverkehr einen einfachen Mund-Nase-Schutz tragen. Diese unterschieden sich von Spezial-Masken, die dem medizinischen und pflegerischen Personal vorbehalten bleiben sollten, damit diese ihre Arbeit machen können. Der Leiter des Gesundheitsamts, Professor Stefan Ehehalt, hat am Freitag, 10. April, die Funktionsweise der Atemschutzmasken erklärt und Tipps dazu gegeben.
Ehehalt sagte: „Es gibt verschiedene Maskenarten, mit denen Mund und Nase bedeckt werden. Sie haben jeweils einen bestimmten Zweck und eine bestimmte Schutzfunktion. Im Grunde genommen unterscheidet man im Wesentlichen zwischen dem einfachen, behelfsmäßigen Mund-Nase-Schutz als Spuckschutz, dem medizinischen Mund-Nase-Schutz in Form von OP-Masken und den Halbmasken mit und ohne Filter wie die FFP2-Maske und die FFP3-Maske.“
Einfacher Mund-Nase-Schutz (Spuckschutz, Community Masken) für den Privatgebrauch
Charakteristisch für den einfachen – oft selbstgemachten – Mund-Nase-Schutz, dem sogenannten Spuckschutz oder auch „Community Masken“ genannt, ist, dass er einen gewissen Schutz für die Umgebung bietet. Er bildet eine Barriere und hält so eigene Tröpfchen zum Beispiel beim Sprechen, Husten oder Niesen zurück. Somit schützt ein Spuckschutz in erster Linie die anderen vor Ansteckung, nicht den Träger selbst. „Man sollte unbedingt auf den richtigen Sitz achten“, erklärt Professor Ehehalt. Heißt: Die Behelfsmaske muss richtig über Mund, Nase und Wangen platziert sein und an den Rändern möglichst eng anliegen. Außerdem empfiehlt Ehehalt einen sorgsamen Umgang: „Wenn der Mund-Nase-Schutz durchnässt ist, sollte er abgenommen und ggf. ausgetauscht werden.“ Gleichzeitig warnt der Leiter des Gesundheitsamts davor, sich mit dem Mund-Nase-Schutz in Sicherheit zu wiegen.„Der Mund-Nase-Schutz ist kein Ersatz für Abstand halten, Hände waschen und in die Armbeuge husten und niesen“, so Ehehalt.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt für die Nutzung des einfachen, der Allgemeinheit dienenden Mund-Nase-Schutzes unter anderem folgende Regeln:
Medizinischer Mund-Nase-Schutz (OP-Maske)
Der medizinische Mund-Nase-Schutz dient ebenfalls hauptsächlich dem Schutz des Gegenübers. Er wird beispielsweise als OP-Maske bei medizinischen Eingriffen eingesetzt, um zu verhindern, dass möglicherweise infektiöse Tröpfchen aus der Atemluft des Behandelnden in offene Wunden eines Patienten gelangen. Für den Träger selbst bietet der medizinische Mund-Nase-Schutz nur bedingt Schutz gegenüber erregerhaltigen Tröpfchen.
Filtrierende Halbmasken (FFP 2 und FFP 3)
Die filtrierende Halbmaske dient vor allem dem Arbeitsschutz im medizinischen und pflegerischen Bereich, wobei die Filterfunktion bei FFP 3-Masken höher ist. Für die Versorgung von COVID-19-Patienten sind FFP 2-Masken in der Regel ausreichend. Die FFP-Masken haben also eine Filterfunktion und schützen vor Partikeln, Tröpfchen und Aerosolen. Bei korrektem Sitz sind sie kaum durchlässig. Es gibt Masken ohne Ausatemventil und Masken mit Ausatemventil. Masken ohne Ventil filtern sowohl die eingeatmete Luft als auch die ausgeatmete Luft und bieten daher sowohl für den Träger als auch für das Gegenüber einen Schutz. Masken mit Ventil erleichtern das Atmen, aber filtern nur die eingeatmete Luft und sind daher nicht für den Fremdschutz ausgelegt.
Weitere Hinweise zum Unterschied zwischen einem einfachen, selbst hergestellten Mund-Nase-Schutz für die Allgemeinheit und Spezial-Masken für medizinische und pflegerische Dienste sowie zu deren Handhabung gibt es auf der Homepage des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte unter https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html.
Unter www.stuttgart.de/corona informiert die Stadt über das Virus und seine Auswirkungen auf das öffentliche Leben.