Exklusiver Stadtspaziergang mit Jürgen Kaiser am 29. September - jetzt anmelden!

Auf historischer Spurensuche mit dem 'Büttel von Feuerbach'

Schwabenkenner und Autor Jürgen Kaiser wird als Büttel durch den Stadtbezirk führen. Foto: Privat Bild 1 von 1: Schwabenkenner und Autor Jürgen Kaiser wird als Büttel durch den Stadtbezirk führen. Foto: Privat

Wo hat das erste Feuerbacher Rathaus gestanden? Wie wurde es genutzt? Diese und andere Fragen beantwortet der Büttel von Feuerbach, der Schwabenkenner und Autor Jürgen Kaiser, am Dienstag, 29. September, um 18 Uhr bei einem exklusiven Stadtspaziergang durch Feuerbach.

Dass es in den Winkeln von Feuerbach so einiges zu entdecken gibt, ist gewiss. Immerhin wurde Feuerbach bereits 1075 in den Hirsauer Annalen erstmals schriftlich erwähnt. Damals schenkte Graf Adalbert von Calw seinem Hauskloster Hirsau die Hälfte des Einkommens der Kirche zu Biberbach und den Weiler Botnang. Aus Biberbach wurde über Furbach (b-f-Wechsel wie bei Haber/Hafer) schließlich die heutige Namensform Feuerbach.

Zurück zu den Wurzeln führt auch der Büttel selbst, der mit seiner kräftigen Glocke um Aufmerksamkeit bittet. Ein „Büttel“ war ein Bannwart, ein Gerichtsdiener, der im Mittelalter von der Vorladung zum Gericht über Festnahme und Beschlagnahmung bis hin zum Vollzug von Leib- und Lebensstrafen die unterschiedlichsten Aufgaben erledigte. Büttel waren ursprünglich durch doppeltes Wergeld geschützte und zumindest bei größeren Gerichten geachtete Männer, denen mancherorts für Bagatellvergehen eigene Gerichtsgewalt übertragen wurde. Erst später, als ihre Befugnisse im Stadtrecht auf niedrige Hilfsdienste eingeschränkt wurden, sanken sie im Ansehen ab und wurden häufig den unehrlichen Leuten zugerechnet. Ein Büttel wurde vom Amtsherrn als Hilfsperson eingesetzt, um dienstfertig Befehle auszurichten. Die Handlanger der Obrigkeit wurden auch zum Eintreiben von Steuern und Abgaben eingesetzt.

Spannend ist zudem, dass auch viele Ortschaften, vornehmlich im Nordwesten des Landes das Wort „büttel“ im Namen tragen. Zwar kommt Büttel von Mittelhochdeutsch bütelaere, bütel, bodel, latinisiert zu budellus also vronbote, vribote, weibel, doch mit dem Berufstand im Mittelalter hat dies nichts zu tun.

Wann: Dienstag, 29. September.
Wo: Treffpunkt für diesen außergewöhnlichen Stadt-Spaziergang ist um 18 Uhr am Service- und Quartierhaus, Kitzbüheler Weg 7 und im Anschluss an den Rundgang wird im 'kitz7' gemeinsam gegessen und getrunken.

Wegen der aktuellen Hygienemaßnahmen ist die Teilnehmerzahl begrenzt und es wird um Anmeldung gebeten info@feuerbacher-stiftung.de, Andrea Kühn, Telefon 0711-814 779-102. Der Unkostenbeitrag für den Abend beträgt 40 Euro für Führung und Essen.

Veröffentlicht am 13.09.2020