Quartier am Wiener Platz in Feuerbach:

Werkschau am Bauzaun – Integrierte Entwicklung einer Industriebrache zum innovativen Modellquartier der Innenentwicklung

Dr. Alexandra Sußmann, re., Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, und Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, haben eine Werkschau am Bauzaun des Quartiers am Wiener Platz in Feuerbach eröffnet. Foto: Thomas Hörner, Rechte Stadt Stuttgart Bild 1 von 1: Dr. Alexandra Sußmann, re., Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, und Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, haben eine Werkschau am Bauzaun des Quartiers am Wiener Platz in Feuerbach eröffnet. Foto: Thomas Hörner, Rechte Stadt Stuttgart

Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, und Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, haben am Mittwoch, 18. November, eine Werkschau am Bauzaun des Quartiers am Wiener Platz in Feuerbach eröffnet.

Eine blaue Spur führt von der Haltestelle der Stadtbahnlinien U6 und U13 am Bahnhof Feuerbach an die Nordseite des Geländes. Am Bauzaun, der das noch leere Baufeld abschirmt, zeigt die Werkschau die Entwicklung des Quartiers am Wiener Platz als neues Tor zu Feuerbach.

Information der Bürgerbeteiligung: Wer baut wo und was?
Die Ausstellung ist eine gemeinsame Werkschau der Stadtverwaltung und der privaten Bauherren und Akteure. Sie dient als Information vor Ort im Rahmen der kontinuierlichen Bürgerbeteiligung für das neue Quartier. Interessierte können dort einen Überblick über das Quartier gewinnen und erfahren, was im Einzelnen in den drei Baufeldern und ihren zehn Baulosen von wem geplant wird. Die Planungen wurden in qualitätssichernden Auswahlverfahren ermittelt beziehungsweise vom Gestaltungsbeirat begutachtet.
Auch die Details des innovativen Mobilitäts- und Energiekonzepts werden gezeigt, ebenso der Vorentwurf von faktorgrün für die Gestaltung der öffentlichen Freiflächen. Diese werden im Rahmen der Städtebauförderung mit Zuschüssen von Bund und Land realisiert.
„Mit den Instrumenten der Innenentwicklung ist es gelungen, diese wertvolle Fläche für Feuerbach und den so wichtigen Wohnungsbau zu gewinnen“, sagte Bürgermeister Peter Pätzold in seinem Dank an alle Projektbeteiligten. „Für das neue Baurecht als rechtliche Voraussetzung für ein innovatives Modellquartier waren sehr komplexe Planungen erforderlich, außerdem natürlich Bürgerbeteiligung in verschiedenen Formaten und Wettbewerbe. Dazu kam der enorme technische und finanzielle Aufwand, um das Grundstück vor der Wiederbebauung von Schadstoffen frei zu machen. Ich freue mich sehr, dieses herausfordernde Projekt als öffentliche Ausstellung zeigen zu können.“

Geführte Rundgänge nach Anmeldung
Die Ausstellung ist ganztägig zugänglich. Geführte Rundgänge können bei Interesse vom 1. Dezember an im Bezirksamt Feuerbach per E-Mail an bezirksamt.feuerbach@stuttgart.de angefragt werden. Bei den Rundgängen gelten die Regelungen der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg und die Regelungen der Landeshauptstadt Stuttgart.

Industriebrache wird zum urbanen Quartier mit Modellcharakter
Die Industriebrache am Bahnhof Feuerbach wird zum urbanen Quartier mit Modellcharakter. Räume für Wohnen und Arbeiten, Handel und Gastronomie, eine Kinderbetreuungseinrichtung und ein Beratungszentrum für Jugend und Familie, Gemeinschaftsräume und attraktive Freiflächen ermöglichen einen Nutzungsmix für vielfältige Bedürfnisse der Stadtgesellschaft. Auf zirka 2,6 Hektar werden 46.000 Quadratmeter Geschossfläche entstehen, wovon etwa die Hälfte für rund 170 Wohneinheiten vorgesehen ist. Davon entstehen 100 Wohneinheiten in unterschiedlich geförderten Wohnungsbauprogrammen. Auf der Basis des städtebaulichen Wettbewerbs „Quartier am Wiener Platz“ werden aktuell die rechtlichen Voraussetzungen für die Neubebauung der drei Baufelder geschaffen. Zuletzt wurde die aufwendige Sanierung von Grundwasser und Boden mit Hilfe von 18 Millionen Euro aus dem Altlastenfonds des Landes bewerkstelligt.

Unterschiedliche Wohnformen für 400 Menschen
Die Interessenten für die städtischen Grundstücke wurden gefunden. Insgesamt sollen Wohnflächen in vielfältigen Wohnformen für etwa 400 Menschen entstehen. Ein Angebot für Studenten, betreute Pflegewohngemeinschaften, Familienwohnungen gefördert oder frei finanziert, zum Mieten oder als Eigentum, zeigen die Vielfalt im Wohnungsbau. Dies gilt auch für die Projektverantwortlichen der einzelnen Baulose. Private Bauherren, die sich als Baugemeinschaften zusammengeschlossen haben (Baugemeinschaft ZWo+, Feuerbacher Melange, EFEU und Mietbaugemeinschaft „Wohnen am Wiener Platz“), und die Baugenossenschaft Neues Heim als Ankerinvestor sowie Geiger & Co. – Immobilien realisieren das südliche Baufeld, den Schwerpunkt des Wohnungsbaus mit 140 Wohnungen.
Den nördlichen Teil entwickeln die ortsansässige Firma Klumpp und die Projektgesellschaft Unmüssig. Auch die Architekten Schüler aus Düsseldorf und Faktorgrün, deren Entwurf im städtebaulichen Wettbewerb 2012 die Jury überzeugte, sind in der Realisierung dabei. Sie planen einen Neubau im Baufeld Ost für die Unternehmensgruppe Widerker.

„Quartiersimpulse“ am Wiener Platz
Für die Sozialverwaltung stehen bei der Quartiersentwicklung nicht die baulichen Aspekte, sondern die künftigen Nutzungen und Akteure im Vordergrund. Die Baugenossenschaft Neues Heim, verschiedene Baugemeinschaften und soziale Träger haben sich daher bereits im September vor Ort am Baufeld präsentiert, Einblicke in ihre Planungen gegeben und sind mit Interessierten in den Austausch gegangen.
„Die Kunst, Stadtviertel zu gestalten, bedeutet, Schnittstellen zwischen dem Bestehenden und dem Neuen zu schaffen. Aus sozialer Perspektive fördern Einrichtungen wie die am Wiener Platz geplante Kita oder Tagespflege die Akzeptanz für das neue Quartier und tragen zu Begegnung und Unterstützung in der Nachbarschaft bei“, erläutert Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, die Bedeutung der Quartiersentwicklung.

Frühzeitiger Austausch zu Gestaltung und Nutzung
Damit eine funktionierende Quartiersgemeinschaft entstehen kann, gibt es im Rahmen einer vernetzten Planung noch vor Baubeginn einen frühzeitigen, intensiven Austausch und Überlegungen zur Gestaltung und Nutzung der gemeinschaftlichen Flächen und Räume sowie zum späteren Zusammenleben. Hier sind alle Akteure eingebunden: die beteiligten städtischen Ämter, die (Mieter-)Baugemeinschaften, die Baugenossenschaft Neues Heim, weitere Bauträger, die dort aktiv werdenden sozialen Träger sowie die Nachbarschaft und Gewerbetreibende.

Förderprogramm „Quartiersimpulse“
Die Quartiersentwicklung am Wiener Platz wird im Förderprogramm „Quartiersimpulse“ im Rahmen der Landesstrategie Quartier 2030 umgesetzt und gefördert durch die Allianz für Beteiligung e. V. und das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg. Im Laufe des nächsten Jahres werden weitere Aktionen wie ein Graffiti-Projekt mit der Mobilen Jugendarbeit Feuerbach folgen. Mehr dazu auf 21zone.eu/topics/19719.


Alle Pläne der Werkschau und weitere Informationen zum Projekt auf www.stuttgart.de/quartier-am-wiener-platz.

Veröffentlicht am 20.11.2020