Historisches Bahnhofsgebäude soll Kletterhalle werden:

Stadt ist über Ankündigung zur Zukunft des ehem. Metropol Kinos irritiert und will "um kulturell geprägten Betrieb kämpfen"

Boulderhalle. Foto: Wikipedia - Von Walter Welzel / Walter Welzel, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49683456 Bild 1 von 1: Boulderhalle. Foto: Wikipedia - Von Walter Welzel / Walter Welzel, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49683456

Erst Bahnhof, dann Kino - jetzt Kletterhalle? Die Landeshauptstadt Stuttgart ist irritiert über die Ankündigung der Union Investment zur Zukunft des ehemaligen Metropol Kinos in der Bolzstraße in der Stuttgarter Innenstadt und dem nun veröffentlichten Vertragsabschluss mit einem Boulderhallen-Betreiber.

Das hat die Stadt am Freitag, 15. Januar, in einer Pressemitteilung klargestellt. Tags zuvor waren die Pläne der Gebäudeeigentümer für das Metropol Kino durch Medienberichte bekannt geworden.

Der Erste Bürgermeister, Dr. Fabian Mayer, sagte: „Ich bin enttäuscht von der eindeutigen Richtungsentscheidung der Hamburger Immobilienbesitzer, von der wir als Stadt aus der Zeitung haben erfahren müssen. Damit hat die Union Investment den von uns konstruktiv intendierten Dialogprozesses über die Zukunft der Immobilie einseitig und unvermittelt aufgekündigt. Gleichzeitig irritiert mich das Vorbringen, es hätte keine Interessenten aus der Kinobranche gegeben.“

Die Stadt Stuttgart war in regem Austausch mit der Union Invest seit bekannt wurde, dass die Innenstadtkinos den Betrieb des Metropol Kinos aufgeben. Ziel war, die Immobilie als Kino weiterzuführen.

Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner sagte: „Wir haben der Union Invest sehr schnell neue und seriöse potentielle Kinobetreibende nachweisen können, denen die Miet- Konditionen klar waren. Mit diesen waren wir auch bereits im Gespräch über mögliche Fördermaßnahmen seitens der Stadt.“ Die Veröffentlichung, sich nun anderweitig festgelegt zu haben, komme unerwartet, so Gegenfurtner. „Das Kulturamt wird weiterhin im Benehmen mit allen erforderlichen Behörden für einen kulturell geprägten Betrieb kämpfen. Mehr denn je sehen wir, wie wichtig die Denkmalschutzwürdigkeit für private Kulturimmobilien ist.“

Über das von der Union nun verfolgte Vorhaben liegt der Unteren Denkmalschutzbehörde bislang noch kein Antrag zur Prüfung vor. Die Stadt wird die Einhaltung des Denkmalschutzes genau im Auge behalten.

Veröffentlicht am 15.01.2021