Stadt bittet Bundeswehr um Mithilfe:

Corona-Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen – Erhöhter Personaleinsatz erforderlich

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​In den Alten- und Pflegeheimen gilt nach der neuen Corona-Verordnung des Landes seit Montag, 18. Januar, eine erweiterte Testpflicht für Beschäftigte sowie für Besucherinnen und Besucher.

Diese Maßnahme bedarf eines erhöhten Einsatzes an Mitarbeitenden, die vor Ort den Zugang kontrollieren und Testungen übernehmen. Die Landeshauptstadt Stuttgart hilft den Heimen bei der Rekrutierung von Personal und setzt dabei auf mehrere Komponenten – unterstützen soll unter anderem die Bundeswehr. Stadt und Bundeswehr sind hierzu bereits in engem Austausch. Das hat die Stadt am Montag, 18. Januar, bekannt gegeben.

Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, sagte: „Die Alten- und Pflegeheime sind besonders sensible und vulnerable Einrichtungen. Wir haben schon vieles getan, um das Coronavirus bestmöglich von den Bewohnerinnen und Bewohnern und vom Personal fernzuhalten: Freiwillige Schnelltests wurden in den Stuttgarter Heimen angeboten. Aber wir sehen, dass die Ansteckungs- und Todeszahlen in den Heimen immer noch hoch sind.“ Dem müsse die Stadt entgegenwirken und verhindern, dass das Virus weiter von außen in die Heime getragen wird. Sußmann weiter: „Deshalb bin ich voll und ganz für die Testpflicht wie sie das Land nun eingeführt hat. Dadurch bleiben Besuche von Angehörigen möglich und gleichzeitig wird das Risiko einer Ansteckung gesenkt.“
Um vor Ort die steigende Zahl an Corona-Schnelltests bewältigen zu können, die mit der Testpflicht einhergeht, braucht es ein hohes Aufkommen an Personal. Wie Bürgermeisterin Sußmann erklärte, baut die Stadt auf ein dreigliedriges Modell: „Bei uns werden es drei Säulen sein, die sicherstellen sollen, dass Beschäftigte und Externe in den Heimen rasch und reibungslos getestet werden.“ Die erste Säule besteht laut Sußmann aus einem Team rund um Dr. Hans-Jörg Wertenauer, dem Leiter des Corona-Testzentrums Cannstatter Wasen. Er wird mit rund zwei Dutzend Mitarbeitenden vor allem in den ersten Wochen aushelfen und zudem die Schulungen übernehmen. Die zweite Säule sollen Soldatinnen und Soldaten bilden. Die Stadt hat die Bundeswehr diesbezüglich um Unterstützung gebeten. Die Gespräche laufen. Ebenfalls in Vorbereitung befindet sich die dritte und letzte Säule: die Mithilfe von Personen aus der Bevölkerung. Koordiniert wird dieser Einsatz vom Jobcenter. Dazu wird die Stadt einen Aufruf starten.

Sußmann: „Wir dürfen in der jetzigen Situation keine Zeit verlieren. Um der Testpflicht nachzukommen, müssen wir schnell handeln. Dabei zählt jede helfende Hand. Nur so können wir unsere alten Menschen in den Heimen und auch das Personal bis zur Impfung schützen.“
Prof. Stefan Ehehalt, Leiter des Gesundheitsamts, wies am Montag, 18. Januar, darauf hin, dass die neue Testpflicht die bisherigen Maßnahmen in den Alten- und Pflegeheimen ergänzt, nicht ersetzt. Ehehalt betonte: „Gerne helfen wir den Alten- und Pflegeheimen durch Unterstützungsangebote, damit sie die zurecht verschärften Regelungen bewältigen können. Im Übrigen gelten das Tragen einer FFP-2-Maske sowie die Einhaltung der Hygiene- und Abstandregeln selbstverständlich nach wie vor. Besucher und externe Personen dürfen die Einrichtungen nur mit einem negativen Testergebnis und einer FFP2-Maske betreten.“

Aktuell gibt es nach Angaben des Gesundheitsamts insgesamt 181 aktive Fälle (Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende) in 27 Alten- und Pflegeheimen. Verstorben mit oder an dem Coronavirus sind seit Beginn der Pandemie 100 Bewohnerinnen und Bewohner.
Weitere Informationen und Links finden sich online unter www.stuttgart.de/corona.

Veröffentlicht am 19.01.2021