Die Landeshauptstadt Stuttgart beschafft 120.000 Selbsttests-Kits für die rund 30.000 Kinder, die in den Kindertageseinrichtungen betreut werden.
Die Stadt schießt für die Beschaffung zunächst 745.000 Euro vor, setzt aber auf eine Kostenübernahme durch das Land. Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper hat – nach Abstimmung mit den Fraktionsspitzen des Gemeinderats – am Mittwoch, 31. März, eine Eilentscheidung für die Beschaffung getroffen.
OB Dr. Nopper sagte: „Wir halten das regelmäßige Testen von Kita-Kindern für sinnvoll und notwendig, können in Anbetracht der Lage allerdings nicht auf die Finanzierungsentscheidung des Landes warten. Wir gehen jedoch nach den Signalen aus dem Umfeld der Landesministerien davon aus, dass das Land die Kosten übernimmt. Wenn wir die Kitas weiter geöffnet halten wollen, müssen wir zu einer Testoffensive übergehen. Diese schützt auch die Familien der Kita-Kinder sowie die Erzieherinnen und Erzieher vor einer Infektion.“
Die Stadt sieht aus mehreren Gründen eine Eilbedürftigkeit. Seit Jahresbeginn wurden bisher 108 Erzieherinnen und Erzieher sowie 106 Kita-Kinder in 96 Kindergärten positiv getestet. Die Stadt registriert die stärkste Verbreitung des Virus unter Kindern der Altersgruppe 3-5 Jahre – hier liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 150,9. Zudem sind asymptomatische Verläufe bei Kindern nicht ungewöhnlich. Deswegen möchte die Stadt die Testung von Kindergartenkindern ermöglichen und zwar 2x pro Woche – analog der Teststrategie des Landes zur Testung des Personals an Schulen und Kitas und der Schülerinnen und Schüler.
Das Klinikum Stuttgart beschafft jetzt die Kits für die Landeshauptstadt, damit sie bereits in der Woche nach Ostern ausgeliefert werden können. Anfang kommender Woche sollen dann Kita-Träger und Elternvertreter über das weitere Vorgehen informiert werden. Die Bürgermeisterin für Jugend und Bildung, Isabel Fezer: „Es ist eine große Herausforderung für die Kitas, eine passgenaue Lösung zu finden. Um es den Testenden wie auch den Kindern möglichst leicht zu machen, können die Eltern ihre Kinder zu Hause oder an der Kita testen oder das Personal nimmt unter Begleitung der Eltern an der Einrichtung den Test vor.“ Die Testungen soll so schnell wie möglich beginnen, als realistisch erachtet wird ein flächendeckender Start Mitte April.