"Coronagegner" und ihre Gegner:

Festnahmen und Anzeigen - Polizei berichtet über Demonstrationsgeschehen am Samstag in Stuttgart

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Nachdem sich bis gegen 14.00 Uhr, im Anschluss an eine Fahrraddemo, Personen aus dem mutmaßlich linken Spektrum auf dem Marienplatz gesammelt hatten, marschierten diese über die Bundesstraße 14 in Richtung Österreichischer Platz.

Insgesamt dürften sich bei den verschiedenen Versammlungen mit Zielrichtung gegen die Querdenker-Bewegung und deren Sympathisanten rund 400 Menschen zusammengefunden haben. Gegen 14.45 Uhr blockierten Personen aus diesem mutmaßlich linken Spektrum im Bereich einer genehmigten Versammlung am Leonhardsplatz kurzfristig die Fahrbahn. Gegen 15.20 Uhr formierte sich aus dieser Gruppierung ein Spontanaufzug und ging zum Charlottenplatz. Einsatzkräfte hielten den Aufzug der mutmaßlich linken Gruppierung am Charlottenplatz auf, um ein Aufeinandertreffen mit Kritikern der Pandemiemaßnahmen zu verhindern. Daraufhin kehrten die Teilnehmer um und gingen zurück zum Leonhardsplatz. In der Dorotheenstraße stieß ein Mann aus einer Gruppe mutmaßlich linker Personen eine Frau zur Seite. Einsatzkräfte nahmen den Tatverdächtigen kurz darauf vorläufig fest. Die Ermittlungen dauern an. Auch Kritiker der Pandemiemaßnahmen sammelten sich in den umliegenden Straßen am Marienplatz. Bei Vorkontrollen wurden am Vormittag bereits drei Fahrzeuge, die den Querdenkern zugerechnet werden konnten und jeweils eine große Anzahl an Versammlungsmitteln an Bord hatten, kontrolliert und aus der Stadt verwiesen. Insgesamt dürften rund 1000 Personen, die diesen Gruppierungen zuzurechnen sind, in Stuttgart gewesen sein und sich teilweise zusammengeschlossen haben. Aus dem Personenkreis der Kritiker der Corona-Maßnahmen formierten sich plötzlich zwei Aufzüge. Einer davon ging über die Tübinger Straße in die Sophienstraße und teilte sich im Bereich der Eberhardstraße in mehrere Gruppen in der Innenstadt auf. Viele dieser Teilnehmer hielten sich nicht an die notwendigen Abstände und auch nicht an das Maskengebot. Die Polizei umschloss in der Folge mehrere Gruppen von Kritikern der Pandemiemaßnahmen in der Innenstadt. Diese waren insbesondere eine große Gruppe von mehr als 500 Personen in der Hirschstraße und eine Gruppe von fast 150 Personen im Bereich Kienestraße/Königstraße. Die Einsatzkräfte nahmen die Personen in Gewahrsam, stellten ihre Personalien fest und erteilten Platzverweise. Dabei kam es zu einem Widerstand und Polizeibeamte wurden beleidigt. Die Beamten nahmen hierbei drei Tatverdächtige vorläufig fest. Auch ein namhafter Vertreter der Querdenkerszene befand sich im Bereich der Hirschstraße und versuchte, mit einem Megafon auf die Umschlossenen einzuwirken. Polizeibeamte beschlagnahmten das Megafon und erteilten ihm einen Platzverweis. Am Abend entdeckten Polizeibeamte im Bereich der Mörikestraße und Hohenstaufenstraße zwei geparkte Autos mit offenbar zerstochenen Reifen. Eines davon ist ein Zivilfahrzeug der Polizei. Die Tatverdächtigen sind derzeit unbekannt. Mit Stand 19.00 Uhr waren von mehr als 700 festgehaltenen Personen, die dem Querdenker-Bereich zugeordnet werden können oder Corona-Maßnahmen kritisch sehen und durch die Stadt zogen, die Identitäten festgestellt. Sie wurden angezeigt, erhielten einen Platzverweis und wurden anschließend zumeist entlassen. Einige von Ihnen, die sich aber auch beharrlich weigerten die Plätze zu verlassen oder Masken zu tragen, wurden zur Wasenwache verbracht, um die weitere Gewahrsamnahme zu prüfen. Die Polizei stellte bis zum Abend mehr als 1000 Maskenverstöße im Innenstadtbereich fest. Fast 400 Verstöße davon waren in Stadtbahnen und S-Bahnen bei Kontrollen festgestellt worden. Es gibt außerdem ein Dutzend Anzeigen wegen weiteren Verstößen gegen das Versammlungsrecht. Zwei Polizeibeamte wurden bei Widerstandshandlungen verletzt.

Veröffentlicht am 19.04.2021