Dr. Nopper zu Besuch in Feuerbach:

Bestandsaufnahme mit Fragezeichen

So soll also der neue Campus aussehen. OB Nopper mit Bezirksvorsteherin Andrea Klöber und Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt. Bild 1 von 7: So soll also der neue Campus aussehen. OB Nopper mit Bezirksvorsteherin Andrea Klöber und Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt.

Erst Botnang, dann Feuerbach und schließlich Weilimdorf – allein das Besuchsprogramm, das Frank Nopper am Montag absolvierte, hat etwas von “Entdecken Sie Europa in fünf Tagen”. Die Projekte und Probleme der Stadtbezirke will der neue OB so vor Ort kennenlernen. In Feuerbach führte der Weg vom Rathaus zur Feuerwache, an das Fahrion-Areal und zum künftigen Schulcampus.

Ein kurzes Treffen mit dem Feuerbacher Bezirksbeirat, dann trat Frank Nopper auf den Wilhelm-Geiger-Platz. Und zeigte bei der Ansprache, dass er seine Hausaufgaben gemacht hat: “Liebe Feuerbacher und Feuerbächer*innen” unterschied er, war sich seiner Sache aber doch nicht ganz sicher: “Habe ich was Falsches gesagt?” “Drei Generationen vor Ort und ein Stückle” erklärte eine Teilnehmerin die Unterscheidungsmerkmale. Dann eilte man los, denn an der Feuerwache wurde die Gruppe bereits erwartet.

Für den OB ging es dort per Drehleiter aufs Dach des Gebäudes. Nichts Neues für Bezirksvorsteherin Andrea Klöber: “Mit Ihrem Vorgänger war ich auch oben”, erklärte sie Nopper entspannt. Die Teilnehmer erfuhren unterdessen von Dienststellenleiter Christian Haas, warum das als Technisches Rathaus geplante Gebäude den Ansprüchen nicht mehr genügt. So sei zum Bespiel die Höhe der Fahrzeughalle für die heutigen Löschzüge nicht ausreichend. “Da an den Säulen kann man es erkennen, da hat man abgegraben”. Was zusätzliche Zentimeter einbrachte, fehle nun an der Deckenstärke zum Untergeschoss: Zusätzliche Verstärkungen sicherten seither die Statik des Gebäudes.

“Oben blickt der OB gerade auf ein Plakat, auf dem eingezeichnet ist, wo eine Feuerwache entstehen könnte, wenn es denn mal los geht auf dem Fahrion-Gelände,” richtete Haas das Augenmerk auf das nächste Ziel der Gruppe. Pläne gäbe es zuhauf für “das hoffentlich bald von der Stadt zu erwerbende Gelände”, wie Andrea Klöber ihre Ausführungen schloss. Doch hier liegt auch das Problem: Die Verhandlungen mit dem Besitzer stocken seit Jahren, und bis zu einem Durchbruch bleibt es bei Gedankenspielen.

Schließlich wandte man sich einem Großprojekt zu, in dessen Umsetzung nun Schwung kommt: dem Feuerbacher Schulcampus: “Hier sind wir über dem Tunnel” erläuterte die Bezirksvorsteherin dem OB: “Und dort kommen in den nächsten Sommerferien die Ausweichcontainer hin”. Der Abriss des Neuen Gymnasiums und der Neubau, sowie die Baumaßnahmen an den Turnhallen werden sich bis ins Jahr 2028 ziehen, erläuterte Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt.

Frank Nopper zeigte sich bei seinem Rundgang entschlossen, nahm sich für alle Anliegen Zeit, hakte bei den Untergebenen mit einer gewissen Theatralik nach: “Woran fehlt es? Am Willen? Am Geld? An der Umsetzung?” Das kam bei den Gästen gut an: “Ich rechne ihnen hoch an, dass Sie ihr Wahlversprechen mit den Begehungen umsetzen, damit hätte ich nicht gerechnet”, lobte ein Teilnehmer den OB.

“In Feuerbach scheint ja alles sanierungsbedürftig zu sein”, sagte Nopper fast zum Ende des Ortstermins und scherzte dabei wohl nur bedingt. Was bis in ein paar Jahren von der neuen Stuttgarter Entschlossenheit übrig bleibt, wird sich zeigen. Zumindest eines lässt sich aber zum Ende der Feuerbacher Begehung mit großer Sicherheit sagen: Für Andrea Klöber wird es wohl die letzte Bestandsaufnahme mit OB auf dem Dach des Feuerwehrhauses gewesen sein: Sie geht zum Jahresende in den verdienten Ruhestand.

Susanne Müller-Baji

Veröffentlicht am 13.08.2021