Trotz Corona und einem schwerem Wein- und Gartenjahr überwog bei allen die Freude über die erste Nach-Lockdown-Sichelhenke des WOGV, die am vergangenen Wochenende in der Feuerbacher Festhalle stattfand.
Jetzt können sie die Sichel endlich "an den Nagel hängen". Uns modernen Menschen kommt der Begriff "Sichelhenke" oft noch etwas fremd vor, dessen Ursprung vom Aufhängen der Sichel herrührt - früher die Schlüsselhandlung, die das Ende der Hauptarbeiten auf den Feldern markierte. Die Sichel wurde immer im Herbst aufgehängt, als man sich dann dranmachte, die Ernte zu verarbeiten oder zu lagern.
Die diesjährige Feuerbacher Sichelhenke war für alle Besucher*innen sowie dem Feuerbacher Wein- Obst- und Gartenbauverein (WOGV) wieder ein voller Erfolg. Die Lockdownzeit und ein aufgrund eines Kälteeinbruchs im Frühjahr schwaches Erntejahr konnten die Stimmung bei den Beteiligten dabei nicht trüben.
"Mit der 2G-Regelung ohne Maske gab es keine Probleme, außer das einige wenige ihren vergessenen Impf- Ausweis nachholen mussten. Aber nicht nur Corona machte uns Gütlesbesitzern dieses Jahr zu schaffen, das Wein- und Gartenjahr war trotz aller Bemühungen diesmal sehr schwer. Der Kälteeinbruch im Frühjahr brachte teilweise erhebliche Ernteverluste, es gab fast keinen geernteten Honig, sehr wenige Äpfel und auch der Traubenertrag war teilweise nur ein Drittel so gross wie sonst.", so Helmut Wirth vom WOGV.
Dennoch war man froh, die heimischen Produkte dank der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer*innen, erfolgreich präsentieren zu können. Geboten wurde unter anderem eine große Apfelausstellung und ein reichhaltiges Angebot an 'Gsälz' (Brotaufstriche und eingelegtes Obst) zum Probieren und natürlich kaufen. Die Wengerter*innen waren mit ihrem Wein und Sekt sowieso nicht auf einen bestimmten Jahrgang angewiesen und die Verkostung stand den letzten Jahren in nichts nach. Die Besucher freuten sich dementsprechend über die Maskenfreiheit, bei der es schliesslich in erster Linie um Geschmack, Geruch und Genuss ging.
"Es war ein lebhaftes schauen, probieren, schwätzen und geniessen. Besonders auffällig war das herzhafte Lachen der Besucher. Die etwas lockerer aufgestellten Sitzplätze waren gut belegt. Das sehr gute Catering von der Sportgaststätte Neuwirtshaus mit Kaffee, Kuchen und herzhaften Vespern bewegte manchen Besucher, noch länger zu bleiben als geplant. Am großen Lohntausch-Saftangebot der Firma Streng wurde etwas weniger probiert als üblich. Es lag wahrscheinlich, völlig verständlich, an der zurückhaltenden Teilnahme von jungen Familien. Dies machte sich auch an den Kinder-Mal-Bastel- und Pflanztischen bemerkbar. Trotzdem dankten und diesmal zahlreiche Besucher besonders herzlich für die Organisation und auch wir haben uns über diese schöne Veranstaltung natürlich sehr gefreut -und vor allem, dass endlich wieder ein gutes Stück Normalität zurückgekehrt ist, zu dem menschliche Geselligkeit einfach dazugehört.", so Helmut Wirth abschliessend.