Amtsleiter prognostiziert vierstellige Inzidenz:

Erstmals mehr als 1000 Infektionen an einem Tag gemeldet – Zahl „beruht auf Nachmeldungen, aber ist realistisch“

Für Stuttgart sind für Donnerstag, 13. Januar, 1189 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden – ein absoluter Spitzenwert.

Die Höhe der Neuinfektionen fußt zwar zum Teil auf Nachmeldungen, ist aber nach Angaben des Leiters desGesundheitsamts, Prof. Stefan Ehehalt durchaus realistisch. Ehehalt sagte: „Wir erleben eine rasante Ausbreitung des Virus, insbesondere durch die Omikron- Variante. Die derzeitige Dynamik der Infektionen ist unerreicht, war allerdings durchaus erwartet. Zum einen hat sich die Omikron-Variante nun auch in Stuttgart durchgesetzt.“ Laut Stichproben habe sie Delta auf etwa 20 Prozent der Neuinfektionen zurückgedrängt. „Zum anderen ist bekannt, dass sich das Virus in dieser Ausprägung besonders leicht verbreitet. Deswegen gehe ich davon aus, dass wir bald eine 7-Tage-Inzidenz im vierstelligen Bereich haben werden“, so Ehehalt. Das Landesgesundheitsamt meldet aktuell eine 7-Tage-Inzidenz von 489,3 auf 100.000 Einwohner für Stuttgart. Seit Beginn der Pandemie haben sich 63.092 Stuttgarterinnen und Stuttgart mit dem Coronavirus infiziert – somit also jeder Zehnte.

Ein Anzeichen für die Dynamik des Infektionsgeschehens ist die gestiegene Positivrate bei den Schnelltests. Sie hat sich im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt (aktuell liegt sie bei 0,58 % - heißt 58 von 10.000 Tests sind positiv. Im Dezember lag der Wert bei 0,23 %). Ehehalt unterstrich: „Viel ist die Rede davon, dass die Omikron-Variante für mildere Krankheitsverläufe sorge. Dies ist wenig beruhigend, denn durch die rasante Ausbreitung werden seltene, schwere Verläufe schlicht häufiger auftreten. Das könnte das angespannte Gesundheitssystem weiterbelasten.“ Aktuell liegt die Hospitalisierungsrate bei 1,45 %, heißt von den 1189 heute gemeldeten Infektionen ist in rund 17 Fällen mit einer stationären Behandlung zu rechnen.

Ehehalt stellt fest: „Die Maßnahmen zur Pandemiebewältigung sind bekannt und bewährt. Hierzu gehören vor allem das Impfen und Boostern, aber auch Basismaßnahmen wie Maske Tragen, gutes Lüften und soweit möglich Abstand halten und Sozialkontakte reduzieren. Weitere wichtige Bausteine sind klare, nachvollziehbare Vorgaben, die bundes- oder mindestens landesweit gelten. Diese sollten wir alle nun miteinander konsequent umsetzen.“

Veröffentlicht am 14.01.2022