Corona geht ins dritte Jahr und auch Vereine in Feuerbach sind stark von den Einschränkungen betroffen. Wie seine Mitglieder motivieren, wie Geld in die Kassen spülen, wie überhaupt noch Veranstaltungen planen?
Wir haben nachgefragt, wie die örtlichen Vereine ins neue Jahr gehen: Hoffnungsvoll, verzweifelt oder vielleicht sogar mit neuen Ideen?
Die oft kurzfristig wechselnden Corona-Regelungen und die damit verbundenen Veranstaltungsabsagen haben wahrscheinlich alle Vereine hart getroffen. Wobei die Umfrage zeigt, dass die Verluste 2021 weniger hoch ausgefallen sind als noch im ersten Jahr der Pandemie. Wohl, weil man aus den herben Verlusten 2020 gelernt und im vergangenen Jahr eher verhalten geplant hatte. Beim Bürgerverein verlegte man sich etwa auf Veranstaltungen draußen, wie die geführten Rundgänge mit dem „Feuerbacher Büttel“ Jürgen Kaiser, erzählt die Vorsitzende Ruth Maier, und bis zur Kulturnacht am 2. April 2022 will man nun erst mal aussetzen und abwarten.
Auch die Turniere des Schachclubs sind derzeit ausgesetzt, erzählt der stellvertretende Vorsitzende Nici Glasbrenner: Dieser Tage wird der Gesetzgeber entscheiden, ob und in welcher Form sich die Spieler künftig wieder messen können. Immerhin: Die Schachspieler konnten ihrem Sport über eine Online-Plattform frönen, allerdings zählten die Ergebnisse nicht als offizielle Wettkampfresultate.
Schwieriger ist die Lage für das Tanzsportzentrum (TSZ) – online tanzen geht nun einmal nicht. Ausgesetzte Proben und Turniere werfen aber die Tänzer in ihrem Fortschritt zurück und sorgen für Frust. „Unser Verein hat sich nach Anzahl der Mitglieder halbiert“, sagt TSZ-Sprecherin Daniela Nottmeyer. Die gleichermaßen eingebrochenen Beiträge reißen zudem ein Loch in die Vereinskasse, und man wird nun Instandsetzungen am Gebäude erst einmal verschieben müssen.
Besonders leidet bei vielen Vereinen auch die Jugendarbeit und es wird sich erst noch zeigen, ob der Nachwuchs nach der Pandemie in die Vereine zurückkehrt: „Es war schwer, die aktuell in Ausbildung befindlichen Jugendlichen zu halten“, erzählt Marion Berger, Sprecherin des Feuerbacher Musikvereins: Man habe deshalb im Juni 2021 ein neues Vororchester gestartet, „in das sie alle aufgenommen wurden und welches ihnen neue Motivation und Spaß bringt“.
Andererseits berichten etliche Vereine auch, dass der Zusammenhalt untereinander in Zeiten der Pandemie eher gewachsen ist, auch wenn die persönliche Treffen oft nicht möglich waren. Einige Vereine versuchen mit regelmäßigen Rundschreiben eine Brücke zu ihren Mitgliedern zu schlagen. Und einige Macher nutzten die Zwangspause gar dazu, sich neue Aktionen zur Mitgliederwerbung auszudenken. So bietet der Tennisverein Feuerbach die „Champinis“an, ein kostenloses Frühförderprogramm für Kinder bis sieben Jahre, wie Sprecherin Ellen Raith-Kraak berichtet.
Wie kann man also den Vereinen aus der Corona-Krise helfen? Einige rufen zu Spenden auf, aber für alle gilt: Sobald öffentliche Veranstaltungen wieder möglich – hingehen, anfeuern, mitmachen. Und jetzt im neuen Jahr vielleicht auch mal über ein neues Hobby nachdenken – viele Vereine bieten sogar Schnuppertermine an. Am besten jetzt schon informieren und durchstarten, sobald das wieder möglich ist. Rolf Zielfleisch, Vorsitzender des Vereins Schutzbauten Stuttgart, rät außerdem: „Lassen Sie sich impfen, damit wir endlich aus der Pandemie-Schleife herauskommen!“
Der Gewerbe- und Handelsverein zieht eine besonders traurige Corona-Bilanz: Zwei Höflesmärkte, zwei Weihnachtsmärkte, eine FeuerbachNacht und ein Gesundheitstag abgesagt. Trotzdem laufen bereits die Planungen für die diesjährige FeuerbachNacht am 2. April, und am ersten Juli-Wochenende soll auch wieder ein Höflesmarkt stattfinden. Und beides kann auch für die anderen Vereine wieder eine Gelegenheit sein, sich endlich wieder dem Publikum zu präsentieren.
Artikel aus „FeuerbachGO“ (Ausgabe 01/22)