Neuer Rosensteintunnel:

Aufwendige Sicherheitstests mit Brandversuchen vor Inbetriebnahme

Bei Brandversuchen im Stuttgarter Rosensteintunnel wird die Funktion und Wirksamkeit der Branderkennung und der Tunnellüftung überprüft. Foto: Thomas Hörner, Rechte: LHS Bild 1 von 1: Bei Brandversuchen im Stuttgarter Rosensteintunnel wird die Funktion und Wirksamkeit der Branderkennung und der Tunnellüftung überprüft. Foto: Thomas Hörner, Rechte: LHS

Vor der Inbetriebnahme des B10 Rosensteintunnels wird aktuell dessen betriebs- und sicherheitstechnische Ausstattung aufwendig getestet.

Während der vergangenen Tage haben dazu Brandversuche stattgefunden, in deren Rahmen die sichere Funktion und Wirksamkeit der Branderkennung und der Tunnellüftung im Fokus gestanden hat. Mittels eines Fahrzeugs-Brandsimulators wurden mit Gasflammen und künstlichem Rauch an mehreren Stellen des Tunnels Fahrzeugbrände simuliert und die Rauchausbreitung und Absaugung durch die Tunnellüftung überprüft.

Claus-Dieter Hauck, Leiter der Abteilung Stadtbahn, Brücken und Tunnelbau im Tiefbauamt der Landeshauptstadt: „Sicherheit geht in Straßentunneln vor, deshalb wird vor der Verkehrsfreigabe die Technik auf Herz und Nieren geprüft. Ein wichtiger Bestandteil sind die Brandversuche.“

An die Brandversuche schließen sich weitere Prüfungen und Tests an, bei denen unter anderem auch die Weiterleitung der Notrufe und Störungsmeldungen an die Leitstellen der Polizei und Feuerwehr sowie die Tunnelüberwachungszentrale überprüft werden.
Tunnelanlagen wie beispielsweise Straßen- oder Schienentunnel stellen für die Feuerwehren im Brandfall eine besondere Herausforderung dar. Um im Einsatzfall schnellstmöglich reagieren zu können, wurden eine Vielzahl von vorbeugenden Maßnahmen getroffen. So können sich beispielsweise die Leitstellen von Polizei und Feuerwehr sowie die Tunnelüberwachungszentrale mittels der installierten Kameras einen Überblick über die Situation im gesamten Tunnel verschaffen. Darüber hinaus können die Verkehrsteilnehmer gewarnt werden: Einerseits über Lautsprecher im Tunnel, andererseits über die Einsprechmöglichkeit in den Verkehrswarnfunk des Autoradios.
Im Rosensteintunnel wurden zudem zahlreiche Vorkehrungen getroffen, welche die Brandbekämpfung und Personenrettung unterstützen. Dazu zählen beispielsweise die Fluchtwege in die benachbarte Tunnelröhre, deren auffällig sichtbare Kennzeichnung, die Löschwasserleitungen, die Brandmelde- und Funkanlagen sowie leistungsstarke Ventilatoren zur Entrauchung. Es sind drei Axialventilatoren mit einer Leistung von jeweils 185 Kilowatt verbaut, die im Brandfall den Rauch über Rauchabzugsklappen in der Tunneldecke absaugen können.

Die Branddirektion Stuttgart ist im Arbeitskreis „Tunnelsicherheit“ vertreten und befindet sich in enger Abstimmung mit dem Tiefbauamt. Für die Straßentunnel in Stuttgart wurden gemeinsame Einsatzpläne zum Vorgehen bei Bränden erstellt. Diese Planungen werden regelmäßig überprüft und durch die Einsatzkräfte geübt. Die

Einsatzkräfte können im Brandfall im Rosensteintunnel an 18 Entnahmestellen Löschwasser entnehmen. Durch eine Druck-Erhöhungsanlage steht eine Leistung von 1200 Liter Wasser je Minute zur Verfügung.
Im Falle eines Brandes in Straßentunneln ist zudem das richtige Verhalten der Verkehrsteilnehmer von hoher Bedeutung. Dazu haben die Bundesanstalt für Straßenwesen und das Ministerium für Verkehr Baden-WürttembergInformationsblätter veröffentlicht, die unter den angegebenen Links abrufbar sind.

Veröffentlicht am 11.02.2022