Der Feuerbacher Büttel erzählt:

Der Eiffelturm war nicht für die Ewigkeit gedacht - dass er es nun doch ist, verdankt er auch einem Produkt aus Feuerbach

Wenn's lange halten soll... - der Eiffelturm von unten: Seit 1889 steht er so da - auch dank des Erfindergeistes aus Feuerbach. Foto: feuerbach.de Bild 1 von 1: Wenn's lange halten soll... - der Eiffelturm von unten: Seit 1889 steht er so da - auch dank des Erfindergeistes aus Feuerbach. Foto: feuerbach.de

Der Eiffelturm ist das Wahrzeichen von Paris. Das lässt vergessen, dass er nie für die Ewigkeit geplant war. Dass er heute aber immer noch steht, daran hat auch Feuerbach seinen Anteil.

Zur Weltausstellung 1889 in Paris gehörte ein neues Wahrzeichen, der Eiffelturm. Die Fortschrittsgläubigen feierten ihn als „Treppe zur Unendlichkeit“, für Konservative war er „ein unnützes monströses Schreckgebilde“. Deshalb galt die Baugenehmigung auch nur für die Zeit der Weltausstellung. Danach sollte das Eisenungetüm mit seinen Tausenden von Nieten eigentlich wieder verschwinden. Doch wie es so ist: Provisorien halten immer am längsten.

Allerdings will so eine Eisenkonstruktion vor Wind und Wetter geschützt sein: Man wählte also die damals beste Rostschutzfarbe der Welt und die war „Made in Feuerbach“, von der Firma Eugen Schaal aus Feuerbach, genannt „Lackschaal“. Carl Eugen Schaal (* 1842 in Beutelsbach, † 1928 in Feuerbach) lernte Apotheker in Kirchheim u.T. Ab 1866 studierte er in Tübingen zunächst Pharmazie, dann Chemie und erwarb 1870 seinen Doktor. Nachdem er in verschiedenen aufstrebenden chemischen Fabriken in Deutschland gearbeitet hatte, holte ihn Gustav Siegle nach Stuttgart, als Chef seines Privatlabors.

Auch der Industrielle Gustav Siegle wirkte in Feuerbach, stiftete das inzwischen aufgelöste Krankenhaus am Ort, bevor er später die BASF mitgründete. Er ermutigte Dr. Carl Eugen Schaal, seine eigene Farbenfabrik, eben „Lackschaal“ in der unteren Heilbronner Straße zu gründen. Dort experimentierte Carl Eugen Schaal erst mit Leinöl-Ester-Lacken und später sehr erfolgreich mit Holzöl-Ester-Lacken. Es gab nichts Besseres für den Eiffelturm.

Aus "FeuerbachGO" 04/22

(Von Jürgen Kaiser - aka "Feuerbacher Büttel")

Veröffentlicht am 07.03.2022