ÖPNV-Offensive von Bund und Land gefordert:

OB Nopper zieht positive Bilanz zu 9-Euro-Ticket

Stuttgarts Oberbürgermeister Nopper, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats des Verkehrsverbundes Stuttgart (VVS) und der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) ist, zieht eine positive Bilanz zum 9-Euro-Ticket.

Er sagt am Dienstag, 30. August: „Dank dieses Tickets ist die Nachfrage wieder auf das Vorpandemie-Niveau gestiegen. Der VVS geht davon aus, dass rund drei Millionen 9- Euro-Tickets von ihm verkauft oder an die Abonnenten weitergereicht wurden. Viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter haben mit dem Ticket den ÖPNV und eine Menge Ziele neu für sich entdeckt. Und die Baden-Württemberger sind in großer Zahl zu Einkaufs- und Besichtigungstouren nach Stuttgart gekommen. Ich bin mir sicher, dass der ein oder andere auf den Geschmack gekommen ist und künftig häufiger Bus und Bahn fahren wird – wenn die Vorzeichen und die Konditionen stimmen.“

Nopper nimmt das Auslaufen des 9-Euro-Tickets zum Anlass, von Bund und Land eine ÖPNV-Offensive einzufordern. Diese sollte aus drei Säulen bestehen: Erstens aus der Förderung der Umstellung der Fahrzeuge auf Elektro- und Wasserstoffantriebe, zweitens aus dem Ausbau, dem Erhalt und der Qualitätsverbesserung der ÖPNV-Infrastruktur und der ÖPNV-Angebote, denn das 9- Euro-Ticket hat deutlich gemacht, dass der ÖPNV schnell an seine Kapazitätsgrenzen kommt. Und nicht zuletzt drittens sollte die ÖPNV-Offensive von Bund und Land auch zu dauerhaft attraktiven und fairen Tarifen für die Fahrgäste führen.
Nopper weiter: „Schon die derzeit stark steigenden Preise für Diesel und Bahnstrom sowie die schnellstmögliche Umstellung der Fahrzeuge auf alternative Antriebe können die Kommunen nicht alleine schultern. Auch vergleichsweise finanzstarke Städte wie Stuttgart können dies nicht, wenn die Förderung von Bund und Land ausbleibt, drohen sogar Kürzungen des bestehenden Angebots. So hat etwa das Land angekündigt, die Stuttgarter Schnellbuslinien X2, X4 und X7 bald nicht mehr finanzieren zu wollen. Bund und Land müssen den Kommunen beim ÖPNV neuen Atem einhauchen, sonst geht Städten, Gemeinden und ihren Verkehrsunternehmen irgendwann die Luft aus. Bund und Land sollten den Schwung des 9-Euro-Tickets für eine kraftvolle ÖPNV-Offensive nutzen – ansonsten war das 9-Euro-Ticket nur ein kurzes Strohfeuer für den ÖPNV.“

(Image: Wikipedia.de, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Train_To_Donaueschingen_-_panoramio.jpg)

Veröffentlicht am 31.08.2022