Ein Verein, entstanden aus dreien:

Drei davon wurden zur Chorvereinigung Feuerbach e.V., die bereits im vergangenen Jahr ihr 125-jähriges Bestehen gefeiert hätte. Coronabedingt hat man deshalb nun sein 126-jähriges Jubiläum in der Festhalle nachgeholt. Und am 23. Oktober folgt ein Konzert unter dem Motto: „Love Is All You Need – Liebe in Dur und Moll”.

Wie aber kam Feuerbach zu seiner Chorvereinigung? Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Welle von Vereinsgründungen: So entstand 1896 der Gesangverein Vorwärts und vier Jahre später der Gesangverein Fortuna. Und dann gab es seit 1898 auch noch den Geselligkeitsverein Echo, bei dem aber möglicherweise der Schwerpunkt mehr auf der Geselligkeit als auf dem Gesang gelegen haben mag. Vielleicht lag es daran, dass nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten die ersten beiden zwangsweise in den Volkschor Feuerbach überführt wurden, um sie besser kontrollieren zu können. Nach 1945 entstand schließlich aus allen drei Chören die Chorvereinigung Feuerbach.

Leider seien aus den Anfangsjahren der einzelnen Chöre wenig Aufzeichnungen erhalten geblieben, berichtet Kurt Steger: Falls jemand noch Chor-Memorabila an dieser Zeit findet, würde sich die Chorvereinigung drüber freuen. Steger hat 2017 den Vorsitz an seine Nachfolgerin Silke Rudolph abgegeben, ist seither Ehrenvorsitzender der Chorvereinigung und entstammt quasi einer Feuerbacher Chordynastie: Vor ihm war schon sein Vater Franz Steger langjähriger Vorsitzender, erzählt er: „Und mein Großvater war Gründungsmitglied.”
Über die Jahrzehnte hat der örtliche Chorgesang zahlreiche Veränderungen erfahren: Was vormals ein reiner Männerchor war, öffnete sich für Frauen, Kinderchöre entstanden. Und auch später, schon zusammengeschlossen zur Chorvereinigung, war vieles im Wandel: Die Musica Varia entstand als Projektchor, in dem man auch jüngere Chorliteratur bearbeiten wollte. Sie ist inzwischen aber zum aktiven Chor innerhalb des Vereins geworden. Auch der Stammchor, der Ü50-Chor, trifft sich nach wie vor regelmäßig zu Proben und geselligem Beisammensein, er bestreitet aber keine öffentlichen Auftritte mehr, wie Steger erzählt.

Natürlich ist der Chor eng mit den Geschicken des Stadtbezirks verbunden: Der Ehrenvorsitzende erzählt von den Anfangsjahren, wo es in Feuerbach so viele Wirtschaften gegeben habe, als man sich nach dem wöchentlichen Proben jeweils in einer anderen Lokalität getroffen habe, „und die Wirte auch alle Mitglied waren“. Trotzdem sei man nicht bei allen rumgekommen. Also gab es über 52 Gaststätten? „Um die 80, um genau zu sein”, sagt Kurt Steger.

Der Chorvereinigung verdankte Feuerbach auch das Maibaumfest, auch wenn das mittlerweile nicht mehr stattfindet: 2001 habe man das erste veranstaltet, so Steger, dann nach zehn Jahren aber die Organisation an die „First Guggenband” abgegeben. Es sei für die Vereine zunehmend schwer, sich zu finanzieren: Zu wenig junge Vereinsmitglieder kommen nach und seit Corona sei man darüber hinaus vorsichtiger geworden, Veranstaltungen zu organisieren.

Am 1. Oktober hat man nun aber doch sein 126-jähriges Bestehen gefeiert. Und am Sonntag, 23. Oktober gibt es außerdem das Chorkonzert „Love Is All You Need” in der Festhalle, Kärntner Straße 48.
Saalöffnung ist um 16.30 Uhr, Beginn um 17 Uhr. Karten können bei den Mitgliedern, unter Telefon 851018 und bei kartenbestellung@musicavaria.de bezogen werden.

Chorkonzert „Love Is All You Need”
Datum: Sonntag, 23.10.2022
Uhrzeit: 17:00 Uhr
Ort: Festhalle Feuerbach, Kärntner Str. 48